In der People-Fotografie verwende ich (und sicherlich die meisten anderen auch) überproportional oft das Hochformat, bei dem die Kamera um 90° gedreht wird, sodass der Griff…ja, wie denn eigentlich?
Immer wieder sehe ich folgende Haltung. Interessanterweise fällt es mir besonders oft bei Frauen auf – keine Ahnung, warum. Sieht das vielleicht femininer und zurückhaltender aus, wegen den recht eng am Körper liegenden Armen?
Obwohl natürlich jeder völlig frei darin ist wie er seine Kamera halten möchte, will ich die Nachteile dieser Haltung aufzeigen:
- Wie man auf dem Bild oben sehen kann, bildet der rechte Arm eine Senkrechte zum Boden und der Kameragriff liegt wiederrum in einer Senkrechten auf der Handfläche auf. Probiert doch die selbe Haltung zu Hause einmal mit z.B. einem TetraPak Milch. Dabei dürfte Euch auffallen, dass die Haltung nicht nur recht unbequem und belastend ist, sondern es vor allem auch sehr schwer ist, das TetraPak/die Kamera gerade zu halten.
- Beide Arme und Hände (die an der Kamera und die am Objektiv) befinden sich recht nah beieinander. Bei kurzen Objektiven wie z.B. dem Kitobjektiv EF-S 18-55 liegen die Hände schon regelrecht aufeinander.
- Das Gewicht der Kamera liegt vor allem auf der rechten Hand, mit der man auch das Gerät bedient (die linke Hand muß z.B. beim Zoomen mitgedreht werden, kann also kaum stabilisieren). Bewegt man nun Daumen oder Finger um an Knöpfe zu kommen, wird die Angelegenheit schnell „wackelig“ – die Kamera kann wegkippen.
-> kurz gesagt: Das ist alles andere als eine stabile, sichere Kamerahaltung.
Will man im Hochformat einen niedrigeren Kamerastandpunkt einnehmen, sieht man bei Anwendern dieser Drehechnik oft folgende Haltung:
Diese Haltung ist nicht nur schlecht für den Rücken und verschiebt die Perspektive nicht nur nach unten sondern auch nach rechts, sie sieht für Aussenstehende auch noch relativ albern aus. Allerdings sieht man, wie rechter Arm und Hand wieder eine natürlichere und angenehmere Position einnehmen, was der Grund für diese Haltung sein dürfte.
Eine Alternative zeige ich in Kürze in einem weiteren Artikel.
Ganz ehrlich? Wer merkt dass er oft im Hochformat arbeitet, der möge sich einen Hochformatgriff zulegen. Vorteile: Die Kamera liegt selbst im Querformat satter in der Hand, man muss keine Verrenkungen machen und somit liegt auch im Hochformat die Kamera sicher in der Hand. Das Arbeiten ist deutlich entspannter. Und teilweise hat man dann auch noch Platz für einen zweiten Akku (z.B. D700).
Ich sehe das zwar ähnlich, aber nicht jeder mag das dann höhere Gewicht und die finanzielle Investition – wie sich gerade auf Facebook zeigt. 😉
Watt is enne „Hochformatjriff“?
Gemeint ist offenbar ein Batteriegriff.
Eine bessere Kamerahaltung im Hochformat bringt der aber nur bedingt, und außerdem muß man, wenn man vom Quer- zum Hochformat wechselt, auch noch umgreifen.
Das ist völlig unnötig, wenn man für Hochformataufnahmen einfach die rechte Hand anwinkelt, und nach oben an die Stirn legt. – Hochformat fertig, und wenn es wieder quer sein soll, einfach zurück.
Kein unnötiges Gewicht, keine unnötige Geldausgabe, und schneller geht es auch noch.
Der Kommentar bezieht sich wohl eigentlich auf den Folgeartikel…(?)
Es gibt durchaus Batteriegriffe ohne weiteren Auslöser oder andere Bedienelemente, die Begriffe sind also NICHT synonym.Zudem gibt es Kameras wie die 1er Serie bei Canon oder die einstelligen Nikons, bei denen der Hochformatgriff bereits eingebaut und kein zusätzlicher Batteriegriff ist. Das ist hier also schon der passende Ausdruck.
Klar kann man die Kamera einfach so drehen wie beschrieben, bequemer finde ich es allerdings mit Griff.
Zudem: Das Ganze diente hier nur als Indiz, dass auch die Kamerahersteller aus gutem Grund diese bestimmte Drehrichtung bevorzugen. Es war kein Werbebeitrag für Hochformatgriffe.