Die Konkurrenten:
Fotocommunity Prints VS. Saal Digital
Die Testbedingungen:
2 unterschiedliche Motive, eines in schwarz-weiß, eines farbig. Unkomprimierte Tiffs, übertragen über die jeweilige Software des Anbieters. Bestellung und Lieferung wie bei jedem ganz normalen Kunden auch. Abzugs-Größe 20x 30 cm. Papiere: Alle die angeboten werden jeweils 1x pro Motiv.
Die Testkriterien:
Farbrichtigkeit, Farbstichfreiheit beim schwarz-weiß-Motiv, Auflösung + Schärfe, Geschwindigkeit der Bestellung+Lieferung, Preis.
Die Tester/Jury:
Die härteste Jury der Welt!
Na gut, die härteste, die ich im Umkreis auftreiben konnte: Meine unbestechliche Wenigkeit und mein unvergleichlicher 1. Assistent Anton. Beide perfektionistische Kritiker und beide mit jahrelanger Erfahrung in der Bildbeurteilung.
Die Bestellung:
Bei der Bestellung gab es keine großen Überraschungen. Beide Anbieter verwenden offensichtlich die selbe Software, nur unterscheidbar durch ein paar unterschiedliche Labels und Bilder.
Diese Software braucht etwas Einarbeitungszeit, denn sie ist nicht optimal übersichtlich und wirkt etwas unaufgeräumt.
Zuerst muss man über einen großen Button Bilder von der Festplatte laden, die dann in der Spalte „Mein Bilderpool“ angezeigt werden. Zieht man diese in die „Warenkorb“-Spalte, poppt ein Fenster auf, in dem man Papierart (Größe und Oberfläche) und Anzahl auswählen soll.
Will man das später ändern, zieht man entweder das richtige Größensymbol auf das Bild im Warenkorb (worauf wieder der Dialog aufpoppt) oder ändert die Optionen in einer Spalte weiter unten. Das ist nicht so richtig intuitiv…
Auch unschön: Will man das gleiche Motiv in gleicher Größe aber unterschiedlichen Oberflächen bestellen, muß man das Bild mehrfach in den Warenkorb ziehen. Doof nur, daß dort dann nur die Größe verzeichnet ist, nicht die Oberfläche. Das sieht man erst, wenn man wieder auf das jeweilige Warenkorb-Bild klickt. Übersichtlich ist irgendwie anders.
Hat man sich aber mit den kleinen Ergonomie-Schwächen der Software arrangiert, funktioniert das Bestellen problemlos. „Bestellen“ klicken, Rechnungs- und Lieferadresse eingeben, die Übertragung abwarten. Ein Protokoll und eine automatisierte E-Mail informieren über den Eingang der Bestellung.
Zu den Farbeinstellungen und Dateiformaten: Beide Anbieter informieren recht ausführlich auf Ihren Webseiten über zu erwartenden Beschnitt, Farbmanagement im allgemeinen und stellen Proof-Profile der Papiere zur Verfügung.
Beide Anbieter akzeptieren die Anlieferung sowohl von Jpeg- als auch Tiff-Dateien, raten aber beide von Tiffs ab. Saal begründet das mit der angeblich besseren Zuordbarkeit der Farbprofile, FC-Prints damit, dass die Bilder zur Übertragung ohnehin in Jpeg gewandelt werden. Letzteres scheint, der Dauer der Übertragung nach zur urteilen, zu stimmen.
Leider nur bei FC-Prints (und auch da nur in einem Fliesstext versteckt) konnte ich auf der Website herauslesen, dass nicht nur sRGB, sondern auch das größere AdobeRGB-Farbprofil für den Bilderdruck unterstützt wird.
Ich habe beiden (unkomprimierte) 16 Bit-Tiffs in AdobeRGB geschickt und kann schon verraten: Das hat bei beiden reibungslos funktioniert.
Die Lieferung:
Saal Digital verpricht einen Versand noch am selben (Werk)Tag, wenn man die Bilder bis 12 Uhr anliefert. Fotocommunity Prints hatte immer eine ähnliche Regelung (bis 13 Uhr), aktuell kann ich diese Information aber nicht mehr auf der Website finden. Ich habe die Bilder abends hochgeladen, 2 Werktage später waren tatsächlich beide Umschläge bereits in meinem Briefkasten. Die Anlieferung erfolgt übrigens als Großbrief in einem stabilen Pappumschlag (bis Größe 20×30 cm).
In der Schweiz kann man den Service leider nicht nutzen – dahin wird nicht geliefert.
Telefonservice:
Gibt es Probleme oder Fragen zur Bestellung, kann man bei beiden Anbietern unkompliziert telefonisch Kontakt aufnehmen. Bei FC-Prints findet man eine normale (deutsche) Festnetznummer, Saal Digital offeriert nur eine 0180 5-Nummer (14 Cent/min aus dem deutschen Festnetz), was ich grade für Handy-User etwas ärgerlich finde. Als Alternative bleibt natürlich immer der Weg über E-Mails.
Angebot & Preis:
Bezogen auf 20×30 cm-Abzüge bietet Fotocommunity-Prints ganze 5 verschiedene Optionen an: Matt-, Glanz-, Portrait-, Pearl- und Metallic-Papiere stehen zur Auswahl. Die ersten 3 genannten kosten jeweils 1,11 Euro pro Abzug, Pearl 1, 44 Euro, Metallic 2,12 Euro.
Die Versandkosten betragen 4 Euro pro Lieferung.
Sall Digital bietet „nur“ Matt, Glanz oder Portrait an. Portrait schlägt dabei mit 0,59 Euro zu Buche, der Rest jeweils mit 0,49 Euro. Der Versand kostet hier 2,95 Euro.
Beim Preis ist Saal Digital somit schonmal der klare Gewinner.
Saal Digital |
FC-Prints | |
Matt | 0,49 |
1,11 |
Glanz | 0,49 | 1,11 |
Portrait | 0,59 | 1,11 |
Pearl | – | 1,44 |
Metallic | – | 2,12 |
Versand | 2,95 | 4,00 |
In Teil 3 geht es ausführlich um das wichtigste: die Bild- bzw Druckqualität der 2 Motive beim jeweiligen Papier und Anbieter!
Soweit, so gut. Bis hierhin bin ich auch schon gekommen…
… aber jetzt wird es spannend!
Der Vergleich dieser beiden Firmen interessiert mich besonders, da es auch meine Favoriten sind.
Was für mich aber auch ganz wichtig wäre, wie gehe ich jeweils am besten vor, damit meine Dateien optimal vorbereitet sind (Farbraum, Datenformat, Farbprofile etc.). Und das nicht nur aus CS sondern auch gerne direkt aus LightRoom.
Sowohl bei Saal als auch bei fc-prints darf man positiv erwähnen, dass es bei beiden kein Problem ist, Daten auch auf CD-ROM per Postweg einzusenden. 😉
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Ein sehr interessanter Beitrag! Früher hatte ich ebenfalls bei FC-Prints bestellt. Bin aber mittlerweile Stammkunde bei Saal Digital.
Habe mal mit einer Kundin zusammen ein paar Test gemacht a la „Saal Digital vs. Fotostudio um die Ecke“. War ne Katastrophe! Aber war ja schon fast zu erwarten 😉 Die kleinen Fotostudios haben dermaßen schlecht abgeschnitten: Dunkle Bereiche in denen eigentlich durchaus noch Zeichnung vorhanden war, waren plötzlich „zugematscht“ und nur noch tiefschwarz. Die Farbtonung war plötzlich ne ganz andere z.B. wurde aus einem schönen satten Grün, ein eher herbstliches bräunliches grün. Die Hautfarbe war leichenblass, etc….
Werde deinen Beitrag auf jeden Fall verfolgen, denn vor allem der dritte Teil interessiert mich brennend!
Michael, hast Du eigentlich mit dem (lokalen) fotogena Labor auch Erfahrungen? Die würden mich auch interessieren. Die sind sehr freundlich dort, konnte relativ gute Tests machen. Würde mich aber Deine Meinung auch mal interessieren.