Heute gibt es das zweite bisher unveröffentliche Setup, das ich in meinem Mini-eBook „Dein kleines Fotostudio“, das es auf Amazon zu kaufen gibt, verprochen und verlinkt habe.
Während es beim letztes Mal ein sehr traditionelles, einfaches und für einen kleinen Raum naheligendes Setup gab, geht dieses hier in eine komplett andere Richtung. Das Bild, entstanden 2010, ist etwas experimentell und fährt immerhin 4 verschiedene Blitze auf.
Einstellungen in der Kamera: ISO 100, 1/200s, f 6.3
Das Hauptlicht war ein Blitz vorn oberhalb des Modells. Er war etwa auf Brusthöhe des Modells gerichtet und mit einem Akzent Tube bestückt. Die Stärke haben wir auf Blende 6.3 eingeregelt.
Der Akzent Tube ist eine Art modifizierter Tubus mit einem engeren, aber an den Rändern weicheren Lichtkegel. Schön vergleichen könnt Ihr diese Lichtformer und Ihre Wirkung in der Praxis mit Hilfe meines Buches (Kapitel 3 – Lichtformer).
Zwei weitere Blitze flankierten das Modell von beiden Seiten. Als Lichtformer kamen hier die bei mir schon seit langem sehr beliebten Stripboxen zum Einsatz. Ich habe Aurora Strips 30×180 mit individuell gefertigten Stoffwaben.
Wenn Ihr Euch mal etwas sehr vergleichbares zulegen wollt, greift am besten zu den 40×180 – Strips, für die Aurora auch direkt Waben anbietet (oder alternativ was kürzeres). Auch für Aurora-Produkte gibt es einen noch bis Ende des Jahres gültigen Rabattcode im Buch.
Der (von Kameraposition aus) rechte Blitz war, um eine leichte Lichtkante zu erzeugen, auf ein klein wenig mehr Lichtmenge eingestellt als das Hauptlicht, ergab also eine Blende 7.1 (1/3 Blende heller als das HL).
Der linke Blitz war „nach Augenmaß“ etwas dunkler geregelt, um keine dominante Lichtkante auf dieser Seite zu bekommen und vor allem die näher am Blitz befindliche Hand nicht zu sehr zu überstrahlen.
Ich plädiere immer dafür, alle Blitze genau einzumessen und möglichst exakt zu arbeiten! Mit meiner Erfahrung (sowie der meines Assistenten) nehmen wir uns aber auch die Freiheit, davon ausgehend die Lichter nach gefühl etwas nach zu justieren.
In diesem Fall würde ich schätzen, daß der linke Blitz 1/2 bis 1 Blende dunkler eingeregelt war als das Hauptlicht (also Blende 5.6 bis 5.0).
Hier ein (bearbeitetes) Ergebnis:
Am Endergbnis sieht man, was die Beleuchtung bewirkt: Besonders auf dem Hintergrund erkennt man ganz gut den klassischen „Spot-Effekt„, der aus alten Filmen und Theatervorführungen bekannt ist.
Das Gesicht und die Schultern sind gleichmäßig ausgeleuchtet, es entstehen keine störenden Schatten in der Mitte, wie sie die Strips alleine hervorrufen würden.
Im unteren Bereich, in dem man vor allem das hochwertige Designerkleid sieht, nutzen wir aber genau diesen Effekt, um Struktur und Leichtigkeit des Stoffes zu betonen. Die Falten werden deutlich modelliert.
Um Falten und Bewegung noch zu verstärken, haben wir von unten links einen Windmaschine eingesetzt, die man auch auf dem Making-of-Foto ganz oben entdecken kann.