Update: Ich stelle die Checkliste (ohne Bilder + Einführung) nun zum direkten Ausdrucken auch als pdf zur Verfügung.
Modeling ist ein ernstzunehmender Job. Selbst, wer nur „hobbymäßig“ modelt, sollte das genauso ernst nehmen, als wäre es die Hauptbeschäftigung. Nur wenn man es ernst nimmt und immer mit vollem Einsatz herangeht, können alle optimale Ergebnisse bekommen.
Zu diesem ernstzunehmenden Job gehört es auch, sich auf ein Photoshooting richtig vorzubereiten und seine Tasche zu packen. In diesem Beitrag geht es darum, was in diese Tasche gehören sollte und was unbedingt vor dem Shooting zu beachten ist.
Models können die Liste direkt als „Checklist“ nutzen, Photographen empfehle ich dringend, ihnen bekannte Modelle auf diese Liste hinzuweisen.
Beachtet:
- Ausreichend schlafen – der simpelste, wohl meistgehörte aber auch wichtigste Hinweis. Eine durchzechte Nacht oder wenig Schlaf sieht man Euch definitiv an, selbst mit dem besten Make Up.
- Pünktlichkeit – Auch wenn manche Photographen vielleicht fast gewohnheitsmäßig zu spät kommen, als Model solltet Ihr das nach Möglichkeit absolut vermeiden. Es macht natürlich nie einen guten Eindruck, wenn ein ganzes Team im Leerlauf wartet, weil das Model noch nicht da ist.
- Erreichbarkeit – Checkt Eure Mails, SMS und Mailbox vor der Abfahrt nochmal. Das Handy ist geladen und eingeschaltet. Unvorhergesehenes kann immer passieren und es gibt nichts Ärgerliches, als wenn man Euch dann nicht informieren kann (oder IHR niemanden informieren könnt!).
-
Kommt immer ungeschminkt zum Shooting (es sei denn, Ihr bekommt eine andere Anweisung) – Ein Make Up-Artist möchte Euch nicht erst abschminken müssen. Zudem können Make Up-Reste schwer zu entfernen sein und die Haut nach dem Abschminken unschöne Reaktionen zeigen.
Auch wenn kein Make Up-Artist dabei sein sollte, möchte der Photograph meist über das Make Up (mit)entscheiden. Deshalb am besten ungeschminkt erscheinen. - Haare nicht waschen am selben Tag oder am Abend vor dem Shooting – Von praktisch allen Make Up-Artists, Hairstylisten und Visagisten bekomme ich diesen Hinweis, den ich hiermit weitergebe. Haare lassen sich weitaus besser stylen, kämmen und frisieren, wenn das letzte Waschen länger als ca. 12 h zurück liegt.
Ihr braucht:
- Verschiedenfarbige Unterwäsche, mindestens schwarz, weiß und hautfarben gehören in jede Modeltasche. Das absolute Minimum ist das „Universaltalent“ hautfarben.
Das gilt selbstverständlich nicht nur für Desssous- und Glamourshoots sondern für jedes, denn praktisch immer wird während des Shootings auch mind. ein Kleidungsstück mit auf den Fotos sein – und wenn dann ein unpassendes Wäschestück durchblitzt, ist das äußerst peinlich. - BHs ohne Träger – Immer wieder wird es passieren, daß Kleider, die photographiert werden sollen, keine Träger oder Querträger haben. Auch sehr schmale Träger sind nicht selten. Störende BH-Träger sind da ein absoultes No-Go.
Es kann übrigens auch sein, daß sich unter manchem Kleid gar kein BH tragen lässt. Als professionell gilt es, dann kein Theater zu veranstalten. Photographen und Designer wissen i.d.R., was am besten aussieht und allen geht es um das beste Ergebnis, nicht darum, Euch was „wegzukucken“. Soviel Vertrauen muß sein, wenn man zum Photoshooting kommt. -
Schulterfreie Oberteile – in verschiedenen Farben, hauptsächlich für Beauty-Shootings. Bei Beauty-Aufnahmen wird oft ein Bildausschitt gewählt, der nur Gesicht und Schultern zeigt. Dabei soll nichts vom Gesicht/Make Up/den Haaren ablenken. Schulterfreie Oberteile sind dann oft das Mittel der Wahl. Alternativ geht oft auch einfach der trägerlose BH alleine, wenn man nicht zu schüchtern ist (und das sollte man als Model eigentlich nicht sein).
- Hohe Schuhe in verschiedensten Farben und Formen – vor allem für Fashion-Shootings (es sei denn, Euch wird ausdrücklich gesagt, dass Schuhe vorhanden sind).
Wie die meisten Frauen kann auch ein Fashion-Photograph bei einem Shooting kaum genug Schuhe haben.
Für ein komplettes Outit braucht man immer auch die richtigen Schuhe. Das allein ist schwierig genug. Rechnet man nun noch den persönlichen Geschmack des Photographen, Designers oder Stylisten dazu, wird klar: lieber zu viele Schuhe dabei als zu wenig.
Ich persönlich bin übrigens überhaupt kein Fan von spitz zulaufenden Schuhen (hat jemand den richtigen Fachausdruck dafür für mich?).
- Haarreif/Haargummi, Haarklammern, -clips – Um die Frisur variieren und anpassen zu können, Haarklammern kann man zudem zum Klammern von nicht perfekt sitzender Kleidung benutzen.
- Euer Book – Euer Book ist Eure Bewerbungsmappe. Bei einem Shooting kann der Photograph noch einmal sehen, was Ihr schon gemacht habt, worin Ihr Erfahrung habt, was Euch liegt. Außerdem kann man damit auch oft einschätzen, wie Ihr mit verschiedenen Stylings wirkt.
Ist der Kunde beim Shooting auch dabei, entdeckt er in den Fotos (und Tearsheets) vielleicht sogar Potential für weitere/andere Jobs mit Euch. - Einen Stapel Sedcards – Die Sedcard ist die Visitenkarte des Models. Also sollte jedes Model wie jeder Geschäftsmann IMMER welche dabei haben. Die Realität sieht leider meistens anders aus.
Man weiß nie, wen man wichtiges trifft und von wo der nächste große Job kommt… - Mind. einen gut schreibenden Stift – Zum Ausfüllen von Verträgen und (in Kombination mit einem kleinen Notizblock) zum Notieren wichtiger Infos oder Adressen.
Keiner dieser Punkte ist aus meiner Sicht verzichtbar!
Unter Umständen optional, aber auf jeden Fall von Vorteil sind diese Dinge:
- Haarbürste, Kamm, kleines Haarspray – Auch wenn das Shooting-Team einen Visagisten oder Stylisten beinhaltet, kann es immer mal passieren, dass dieser nicht die richtige Bürste (etc.) dabei hat oder das Haarspray gerade zur Neige geht o.Ä.
Klar, der Fehler liegt dann beim Stylisten, aber Ihr sammelt jede Menge Pluspunkte, wenn Ihr vorbereitet seid. - Euer wichtigstes Make Up (Foundation, Concealer, mind. 2 Liedschatten, mind. 2 Lippenstifte, Mascara, Puder)- Ganz wichtig ist das natürlich bei Allergikern und/oder wenn Ihr auf irgendwelche Produkte empfindlich reagiert.
Darüber hinaus gilt dasselbe wie oben. Auf jede Eventualität vorbereitet zu sein, ist professionell und vielleicht sichert Ihr Euch deshalb den nächsten Job.
Alle Inhalte sind geistiges Eigentum von Michael Gelfert und dürfen bis auf Widerruf zu nichtkommerziellen
Zwecken verwendet werden. Jegliche kommerzielle Nutzung bedarf der ausdrücklichen schriftlichen Genehmigung.
Hallo Michael,
eine super Liste. Werde die Tipps an meine Modelle weitergeben. Gerade dieser Beitrag sollte auf der Titelseite der MK erscheinen 🙂
Gruß
Thomas
Pingback: Neue Softbox für Aufsteckblitze und Kontaktabzug im Photoshop CS5 » Magazin für Fotografie
Mal wieder was dazu gelernt… Danke!
Gruß
Patrik
Pingback: Checkliste für Models | kreativstudio botenstoff - Fotografie, Webdesign, Printdesign
Guter Mann, selten so viel Schwachsinn auf einer Seite gelesen wie hier. Das ist absolut unprofessionelles Amateurniveau !! In einem professionellen Umfeld werden solcherlei „Tips“ niemals ihren Sinn finden!
Jedem seine Meinung.
Die Formulierung des Kommentars finde ich allerdings ziemlich unterirdisch.
Ganz im Gegenteil! Ich finde der Beitrag sehr hilfreich!
Pingback: » Checkliste für Models - iBlinK
Deiner Bemerkung über die „spitzen“ Schuhe kann ich mich nur aus vollem Herzen anschließen. Insbesondere bei Hi-Heels zeigt sich der Widersinn: hohe Absätze dienen auch dazu, die Füße optisch kleiner wirken zu lassen. Wenn dann diese Spitzen dazu kommen, wirken die Füße automatisch wieder länger. Und welches Model möchte wirklich GRÖSSERE Füße haben?