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Genauso wie die Plus II kann man auch mit den Atlas viele Kameras per Funk auslösen. Der Phottix arbeitet dabei eigentlich wie als Blitzauslöser. Lediglich das entsprechende, zur Kamera passende Kabel wird noch benötigt. MeinFoto bietet diese für etwa 20 Euro an. Auch hier wieder ein Preisvorteil gegenüber den PocketWizard. Dort kostet das Kabel z.B. für die größeren Canon-Kameras je nach Anbieter locker 90 Euro und mehr.
Die Kabel habe ich nicht getestet. Für die kleineren Canons tut es notfalls aber auch ein einfacher Adapter auf 2,5mm Klinke. Damit habe ich ein paar Versuche gemacht, alles funktionierte tadellos.
Der Atlas-Auslöserknopf hat 2 gut fühlbare Stufen, sodass auch ein getrenntes (Auto)Fokussieren per Funk problemlos machbar ist.
„Gleichzeitig“ senden und empfangen kann ein Phottix Atlas ebenfalls. Dank des „WRS Mode“ kann man eine Kamera und einen Blitz gleichzeitig und synchron fernzünden.
PocketWizard-Checkliste Punkt 4: Kameras (auch synchron) auslösbar – erfüllt!
Die Störanfälligkeit (für Objekte und Hindernisse in der Funkstrecke) haben wir auf die selbe Art geprüft wie damals bei den FlexTT5. Verglichen haben wir diesmal nur die Atlas mit dem Hensel StrobeWizard (da die Elinchrom beim letzten Mal ähnliche Ergebnisse wie der Hensel brachten).
Zu unserer Überraschung schnitten beide beinahe identisch ab. Beide schafften die leichte Holztür, die Feuerschutztür, die Treppe, eine metallene Aussentür mit Verdrahtung und ca. 3 m Abstand davon. Der Hensel löste ca. 1 m vor dem Atlas nicht mehr aus. Dafür, daß der entsprechende Empfänger im Blitz verbaut ist und der Sender keine externe Antenne besitzt, ein wirklich beeindruckendes Ergebnis. Aber auch der Atlas hat unsere hohen Erwartungen voll erfüllt.
Auch bei der Reichweite haben wir uns zur Wahrung der Vergleichbarkeit an das Prozedere (und den Ort) aus dem FlexTT5-Test gehalten. Es kam ebenfalls wieder ein 580EX II als Blitz zum Einsatz, der direkt in den Blitzschuh des Atlas eingeschoben wurde.
Wie wir gehofft hatten, konnten die Phottix Atlas die schon sehr gute Marke der FlexTT5 (ca. 80-85m) noch überbieten. Wir schafften ca. 120 m. Im Randbereich der Reichweite kam es vor, dass bei den ersten 2,3 Bildern kein Blitz gezündet wurde, danach aber alles reibungslos funktionierte. Einen Schritt weiter entfernt war nahezu kein Auslösen mehr möglich, einen Schritt näher saß jeder Schuss. Wesentliche Unterschiede bei der Stellung der Antenne konnte ich keine erkennen, weder beim Sender noch beim Empfänger.
Zuverlässigkeit & Fazit aus der Praxis
Ich verwende die Atlas nun schon mehrere Wochen und habe sie auf zahlreichen Shootings eingesetzt. Bisher haben sie tatsächlich jedes einzelne Mal ausgelöst. Nicht eine einzige Fehlauslösung (schwarzes Bild) gab es. Mit meinenn bisherigen Funkauslösern (Skyport, Strobe Wizard) kam das sehr selten, aber doch hin und wieder vor. Natürlich auch damit kein Vergleich mit den billigen Walimex-Auslösern, die ich vor Jahren verwendet habe (und die teils mehr schwarze Bilder als beleuchtete verursachten).
Was mich immer noch begeistert sind die Robustheit der Geräte, ihre Zuverlässigkeit und vor allem auch die denkbar einfache Bedienung.
Deshalb kommen bei mir derzeit bis zu 4 Atlas bei Shootings regelmäßig zum Einsatz. Und ich denke über den Kauf von 2 weiteren nach. Obwohl ich auch andere Funkauslöser habe.
Die Atlas erlauben mir aber maximale Flexibilität und Zuverlässigkeit bei einfachster Handhabung – Eigenschaften, die ich sonst nur von Gaffa-Tape kenne (Vorsicht, Running Gag!).
Ein Systemblitz mit dazu? Kein Problem, binnen Sekunden ist er in die Funkstrecke integriert, ohne mit Kabeln fummeln zu müssen. Schnell eine Belichtungsmessung? Ganz einfach, ohne Kabel am Beli oder Fummelei mit dem Funkauslöser auf der Kamera (oder einem zweiten in der Hand). Verschiedene Blitzmarken mischen? Einfach, schnell jeweils einen Atlas mit dem mitgelieferten Kabel (und eventl. Adapter) an jeden Blitz und los geht’s. Und dann wieder die Belichtungsmessung. Oder noch ein Systemblitz. Ihr versteht schon.
Preis & Einordnung in den Markt
Der Preis kann am sehr guten Eindruck nichts ändern.
Verglichen mit Yongnuo RF-601 sind sie ziemlich kostspielig. Vergleichen mit Elinchrom Skyport auch noch. Hensel Strobe Wizards liegen etwa im selben Bereich.
Pocket Wizard Plus II, und damit sind die Atlas uneingeschränkt vergleichbar, kosten jedoch weitaus mehr. Ich würde die Atlas den Plus II sogar jederzeit vorziehen, auch bei gleichem Preis. Die Verarbeitung des Aufsteckfusses ist bedeutend besser, die Feststellschraube deutlich größer (und wirklich einfach zu bedienen) und der Blitzschuh auf der Rückseite ist ein echter Mehrwert, der auch die Bedienung deutlich vereinfacht. Sogar gegenüber der FlexTT5 ziehe ich die Atlas vor – vorausgesetzt, man benötigt die E-TTL-und die (in meinem Test nur eingeschränkt funktionierende) Hypersync-Funktionen nicht. Dann nämlich sind die Phottix um welten leichter zu bedienen und wirken insgesamt auch noch etwas robuster in manchen Details – bei den Schaltern auch deutlich wertiger.
Dabei bringen die Phottix Atlas alle Vorteile der PocketWizard Plus II mit – auch gegenüber den Mitbewerbern:
- Kompatibilität mit dem PW-System, das in Belichtungsmesser, Blitze etc. schon eingebaut ist und das man praktisch weltweit mieten kann.
- sehr hohe Zuverlässigkeit
- sehr einfache Bedienung auch durch
- das Transceiver-Konzept
- gute Verarbeitung
- Verwendung von AA-Batterien/-Akkus zur Stromversorgung (Betrieb mit Netzteil möglich)
- Auslösen und Synchronsieren von Blitzen UND Kameras
- Einfachste Integration von Systemblitzen (Speedlites) in die Funkstrecke
Welche Wertung die Phottix Atlas sich verdient haben, dürfte inzwischen offensichtlich sein. Sie bekommen als erstes Produkt, das ich teste, die fast unerreichbare Wertung von 10 „Blitzen“ (aus 10). Wie man sieht, eben nur fast unerreichbar.
Hallo Michael,
ich kann Deinen Test nur bestätigen. Nachdem ich mit meinen Phottix Tetra nicht ganz zufrieden war, was den Aussschuss betrifft, habe ich auch die Atlas gekauft, nachdem ich sie bei Steffen Böttcher gesehen hatte.
Die Verarbeitung ist wirklich klasse und der Preis zum Pocket Wizard ist kein Vergleich.
LG Markus
Moin,
ich kenne zwar die Atlas nicht, bin aber mit den Strato sehr zufrieden. Grad die Firma Phottix zeigt mit innovativen Produkten (auch wenn sie nachgebaut sind), das man gutes meist noch besser und vor allem günstiger machen kann, ohne das die Qualität leidet.
Das getestete Funkmodul im Belichtungsmesser war das org. Sekonic, oder das Phottix RT-32?
Das Original.
Hallo Michael.
Vielen Dank für den umfangreichen Bericht. Nach dem Workshop bei Dir war mir klar, dass Funkauslöser zu meinen nächsten Anschaffungen gehören und ich war gerade dran, mir die Yongnuo zu bestellen. Das überdenke ich jetzt aber nochmal. Wollen wir hoffen, dass Dir auch die angekündigten TTL-Auslöser zum Test zur Verfügung gestellt werden.
http://journal.phottix.com/company-news/phottix-announces-wireless-ttl-trigger/
Das einzige, was mir hier noch fehlt ist der Satz: „alle Leser von Michael Gelferts Blog geben bitte bei der Bestellung bei meinfoto.com folgenden Gutscheincode ein….“ 😉
Schöne Grüsse aus Freiburg. Michael
Die TTL-Auslöser habe ich als Prototyp schon auf der Photokina hinter verschlossenen Türen sehen können. Ein Test wurde mir da ebenfalls zugesichert, aber bisher sind sie ja immer wieder verschoben worden. Den Daten nach, die man da auf der Page lesen kann offenbaren mir aber schon einige Nachteile ggüber den FlexTT5 oder den Atlas.
Es gibt nicht für alles auf der Welt Rabatte. Manchmal sind Preise auch einfach angemessen. 😉
Die Pocket Wizards können aber mit einem Zentralverschluss 1/500 (MultiMax 1/1000) synchronisieren, was die Phottix Atlas nicht können (Danke Dani, fürs Ausleihen deiner Atlas).
Hallo Marco,
Vielen Dank für das Nachliefern dieser Information!
Im Web fanden sich da ja unterschiedliche Angaben und ich hatte bisher noch keine Möglichkeit, das selbst zu testen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich das selbst auch noch mal probieren, so lange vertraue ich aber Deiner Information (und der des Stilpiraten).
hallo michael,
ich habe mir heute auch die phottix atlas gekauft.
2 stück…eine für mein steuergerät von walimex.
jetzt meine frage: oben sind zwei klinkerbuchsen…in blitz -und- in/out blitz
kannst du mir da helfen wo für die sind (verwendung/bedeutung).
danke dir im vorraus.
lg rolf
Hallo Rolf,
Erstmal meinen Glückwunsch zu den Auslösern. Ich hoffe, Du hast damit so viel Spaß wie ich. 🙂
Die Antwort auf Deine Frage findest Du auch in der Anleitung, hier die Zusammenfassung:
Die Blitz in/out ist bidirektional und vielseitig verwendbar um angeschlossene Blitze auszulösen oder auch eine Kamera zu „triggern“. Man könnte sie auch z.B. dazu nutzen, dort ein „Auslösesignal“ (z.B. von einem anderen Funkempfänger oder einer Servozelle) entgegenzunehmen und dann über die „out“-Buchse einen Blitz zu zünden.
Die Blitz out ist dementsprechend nur in eine Richtung (Ausgang) zu nutzen und kann so nur angeschlossene Blitze zünden.
Es ist übrigens auch problemlos möglich, über die beiden Buchsen 2 Blitze mit einem Atlas gleichzeitig auszulösen, oder einen auf dem Hot Shoe und einen über Kabel. Phottix besteht dabei lt. Anleitung (aus Garantie- und Sicherheitsgründen) auf GLEICHEN Blitzen.
Ich frage mich gerade, ob (entgegen der Anleitung) auch 3 gehen…
Hi Michael,
lassen sich die Phottix Atlas denn auch mit den Sekonic Belichtungsmessern auslösen?
Daran habe ich Zweifel.
Gruß Wolff
Die Antwort steht bereits im 2teiligen Artikel. 😉