In der brandneuen Kategorie „Gear-Talk“ möchte ich gleich am Anfang eine neue Serie starten.
In der Serie „must-have“ soll es darum gehen, was ein People-Fotograf unbedingt an Ausrüstung braucht oder zumindest haben sollte – vor allem, wenn er gerade einsteigt, aber große Ambitionen hat. Zunächst lege ich den Schwerpunkt dabei auf Studiofotografie, erweitere das aber im Folgenden vielleicht noch um andere Einsatzgebiete. Das das alles aus meiner eigenen Sicht ist und Ihr/wir gerne in den Kommentaren darüber diskutieren können, dürfte klar sein. 😉
Das Erste, was der Fotograf an Ausrüstung benötigt ist (natürlich) die Kamera.
Doch Kameras gibt es viele, welche sollte es nun sein?
Die erste Frage dürfte lauten: Analog oder digital? – Aus meiner Sicht heute zwingend digital, denn die Lernkurve ist deutlich steiler und die meisten Modelle und Kunden erwarten heute, schon beim Shooting ein paar Bilder zu sehen.
Die nächste Frage ist komplizierter: Kompakt-, Bridge- oder Spiegelreflex-Kamera? – Auf längere Sicht und wenn man große Ambitionen hat, kommt nur eine Spiegelreflex in Frage.
Sony-, Pentax-, Canon-, Olympus-, Panasonic-, Nikon…-DSLR? – Für Amateure kommen alle Marken in Frage. Sony z.B. hat in allen Kameras bereits den Bildstabilisator eingebaut, Pentax bei den meisten Modellen ebenso. Das spart Geld bei den Objektiven. Vor allem wegen dem erhältlichen Zubehör (inkl. Objektive) und dem Service (dazu zähle ich auch Vermietung etc.) kommen für die meisten Profis allerdings nur Canon oder Nikon in Frage. Außer Sony sind das auch die einzigen Hersteller, die derzeit Sensoren anbieten, die so groß sind wie ein Bild des analogen Kleinbild-Filmmaterials („Vollformat“).
Canon oder Nikon? – Das ist eher eine Glaubensfrage als mit Argumenten zu beantworten. Die „richtige“ Antwort ändert sich derzeit auch fast von Monat zu Monat und je nachdem, welche Prioriäten man genau hat.
Persönliche Empfehlung: Ich rate zu einer Canon- oder Nikon-Kamera, denn das diese Marken und damit auch das passende Kamerazubehör auch in Zukunft auf dem Markt weiterbestehen, ist so gut wie sicher. Außerdem ist damit auch problemlos ein Umstieg zum Profi möglich – mit anderen Marken könnten man damit Probleme bekommen, sei’s wegen der Kundenerwartung oder auch wegen der Mietoptionen.
Idealerweise kauft man eine Vollformatkamera. Auf engerem Raum kann man Brennnweiten mit weniger Verzeichnung einsetzen (längere Brennweite bei gleichem Bildwinkel), das Potential für Freistellung mit Unschärfe und das Rauschverhalten sind i.d.R. besser. Letzteres ist zwar im Studio wenig interessant, macht die Kamera aber vielseitiger einsetzbar.
Eine Crop-Kamera ist aber auch keine schlechte Wahl. Vor allem die deutlich günstigere.
Bringt Dir der Bildstabi (in der Kamera oder Objektiv) eigentlich überhaupt was in der People-Fotografie? Da braucht es doch ohnehin recht kurze Belichtungszeiten, weil das Modell sich ja bewegt, eine Stabilisierung der Kamera ändert das ja nicht.
Und bei Studio-Fotografie mit Blitz ist der IS noch überflüssiger, da friert doch die kurze Abbrennzeit der Blitze das Motiv ein.
Jein. Verwacklungen durch „eigenes Zittern“ treten i.d.R. viel früher (also bei kürzeren Verschlusszeiten) auf als Bewegungunschärfen bei Modellen. Insbesondere, wenn man an längere Brennweiten (über 100 mm denkt). Zumal zu fotografierende Menschen sich ja auch nicht zwangsläufig im Zick-Zack-Lauf durch den Raum bewegen. 😉
Bei Studio-Fotografie allein hast Du allerdings recht, da bringt es gar nix. Fällt eher in die selbe beschriebene Kategorie wie „gutes Rauschverhalten“.
Echt? Als Nicht-Kaffee-Trinker ist mir das noch nicht so aufgefallen, ich hab sehr oft das Problem von Bewegungsunschärfen – fotografiere aber auch vorwiegend Tänzerinnen. 😉
Kaffee trink ich auch keinen. Tänzerinnen ist nicht unbedingt der „typische“ People-Bereich, denn die bewegen sich in der Tat viel und schnell. Dennoch: Wo die Zeiten lang genug für (starke) Bewgungsunschärfen sind, gibt es ziemlich sicher auch Verwacklungen.
Pingback: Welche Kamera passt zu mir? - Happy Arts Blog
Da passt es gerade hervorragend, das ich vor ein paar Tagen einen ausführlichen Artikel zur Auswahl der passenden Kamera geschrieben habe. Die kleinsten Varianten dieses Artikels passen natürlich nicht, aber die größeren schon.
http://blog.happyarts.de/4067/welche-kamera-kaufen-empfehlung
Markus
Stimmt, passt in der Tat hervorragend (mit den kleinen Hinweisen, die ich im Kommentar gab).
Ich bin absichtlich nicht zu tief in die Frage „welche Kamera“ eingetaucht, sondern habe zum Fazit abgekürzt. U.a. deshalb, weil das in einem späteren Gastartikel von mir auf einem anderen Blog noch genauer beleuchtet werden soll.
also ich trinke meist nur tee und habe auch das problem mit dem verwacklungen