In eigener Sache: Ich möchte noch auf meine spannenden Workshops 2014 hinweisen: Fashion-Fotografie im Januar; Studiopraxis, ausführliche RAW-Bearbeitung sowie Akt/Glamour/Erotik im Februar und ein Bildbearbeitung People (Akt&Fashion) im März.
Alles zu finden hier: http://art-and-pictures.de/dozent/105/workshops
Heute gibt es mal ein recht simples, aber wirkungsvolles Lichtsetups aus einem (doch recht alten, deshalb die Titel-Anspielung) „Fashion-Shooting“. Die Lichtsetzung ist nicht sehr aufwendig, und doch gibt es einen kleinen „Clou“.
Das Bild ist ein bißchen untypisch für mich recht bunt und hell und deshalb meist nicht in meinem Portfolio vertreten. Es erinnert mich immer irgendwie an „Alice im Wunderland“, das in den 1860er Jahren erstmals herausgegeben wurde – aber das bin bestimmt nur ich.
Das Shooting fand im Sommer statt und es war WARM und sehr, sehr HELL. Neben dem üblichen Ziel, ein paar gute Fotos aufzunehmen hatte ich mir vorgenommen, High-Speed-Synchronisation mit dem Studioblitz noch etwas mehr zu testen. Deshalb kam bei dem Shooting wieder der „Selbstbau-Aufsatz“ für Canon-Kameras zu diesem Zweck zum Einsatz, den Ihr schon aus meinem Buch* kennt:
Das sieht hier nur etwas besser aus, weil wir diesmal das Gaffa-Tape nicht vergesen hatten.
Heute würde ich für den selben Zweck wohl eher meinen Pocket Wizard FlexTT5* verwenden – sieht professioneller aus, ist leichter und kleiner und braucht weniger Teile. Hat man das nicht, geht es aber auch wie hier.
Die Daten für das fertige Bild liegen dementsprechend auch etwas ausserhalb der Blitz-„Norm“: Aufgenommen bei 24mm und Blende 5,6 kamen ISO 200 und eine Belichtungszeit von 1/1250s zum Einsatz. Natürlich wären ISO 100 und die doppelte Belichtungszeit ebenso gut gewesen, ich wollte hier schlicht die Grenzen ausprobieren und habe deshalb die ISO erhöht.
Die Lichtsetzung selbst war recht einfach. Das Modell stand in etwa mit dem Rücken zur Sonne, also in etwa im Gegenlicht (die Sonne war genaugenommen hinter und über ihr). Das sorgt für tollen Glanz und Highlights in den Haaren.
Um Himmel und Modell dennoch im Dynamikumfamg der Kamera abbilden zu können, kam ein Blitz zur Aufhellung der holden Schönheit zum Einsatz.
Es handelt sich um einen Hensel Expert Pro Plus 500 bei voller Leistung (wegen der Kurzzeitsynchronisation). Bei der Einstellung bekommen wir nicht nur das meiste an Licht aus der Röhre sondern auch eine eher längere Abbrennzeit, was bei der Kurzzeitsynchronisation hilft. Der Lichtformer war ein weißer Hensel Beauty Dish.
Um den Blitz möglichst nah an das Model zu bringen, verwendeten wir bei dem Feld einen Combi-Boom HD* von Manfrotto, also einen leichten, transformierbaren Galgen. Sehr gesund sah das wie Ihr hier seht nicht mehr aus.
Die Lichtposition lässt sich gut ablesen: von vorne links, leicht über der Kopfhöhe des Modells und (auf etwas ungewöhnliche Weise) minimal nach unten geneigt.
Das erstaunliche: Nach dem Abnehmen der Gewichte war der Galgenauszug wieder vollkommen grade. Er tut bis heute klag- und beschädigungslos seinen Dienst. Das nenne ich robuste Wertarbeit.
Am Ende nochmal das ganze fertige Bild (inklusive ungeliebter Wasserzeichen)
und das mit Standardeinstellungen ausgegebene RAW-Bild bevor ich mit Kontrastanpassungen, Rausch- und Scharfzeichnungsfiltern, Schwarzweiß-Umsetzungen, inhaltsbasiertem Füllen und Reparaturpinsel daran gearbeitet habe:
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Oh man.. ich dachte schon, mein Galgenstativ biegt sich doll durch.. aber bei deinem bekommt man ja echt Angst 😉
Hoffentlich hat der Bauer hierfür eine Entschädigung bekommen. Sonst einfach inakzeptables, asoziales Verhalten.