Lichtsetup: Drive-by-Shooting

Hallo Foto-Fans!

Ich bin ab heute für ein paar Tage in Köln auf der Photokina. Ich hoffe, von da spannendes auch für dieses Blog mit zurückbringen zu können.
Übrigens: Wenn Ihr auch da seid und mich treffen wollt, schreibt mir einfach! Und wenn Ihr mich dort zufällig seht, sprecht mich ruhig an. Es ist sehr erfrischend, seine Leser mal persönlich kennen zu lernen und nicht immer nur blind ins Leere zu schreiben – denn ohne Kommentare weiß ich überhaupt nicht, ob es Euch gibt und was Ihr denkt. Das vergißt man als Leser schnell!

Für alle Daheimgebliebenen hier mal ein „Oldie“, but „goldie“ (irgendwie wörtlich). Immer wieder sehr beliebt: ein Lichtsetup.

Neulich fiel mir durch Zufall ein Zettel in die Hände.
Darauf notiert waren mit einem Kugelschreiber und nur für Eingeweihte zu entziffern die Lichtaufbauten mit Daten für ein Shooting, das ich vor ziemlich langer Zeit gemacht habe.
Das entstandene Bild ist nicht mein Lieblingsbild. Es ist nicht mal in den Top 10. Aber: Es ist dennoch recht eindrucksvoll und aufwendig beleuchtet. Und immerhin: mein Bruder wollte es als 50×75-Poster in seiner Wohnung. Ich habe es ihm bestellt und ganz ehrlich: Wow. Jedes einigermaßen gute Bild sollte wirklich mal in einem größeren Druck (oder überhaupt mal im Druck!) verewigt werden. Die Wirkung ist wirklich atemberaubend!
DRUCKT EUCH EURE BILDER AUCH MAL AUS!!!

So..nach diesem kleinen Abschweifer zurück zum Bild.
Zunächst will ich die Bedingungen mal etwas einordnen. Das Fahrzeug stand auf einem Hof, auf freiem Gelände. Das heißt: kein Schatten, sondern pralle Sonne.
Die Exif-Daten verraten mir, dass wir das Bild an einem Tag im April gemacht haben. Dennoch erinnere ich mich sehr genau, das es eine erbarmungslose Hitze in diesem Jahr war.
Die Skizze ist recht umfangreich, denn ich schrieb grade an meinem Buch und versuchte, Shootings möglichst genau zu dokumentieren.
So ist auch verzeichnet, dass das reine Sonnenlicht mit Blende 13 eingemessen wurde, bei 1/200 Verschlußzeit und ISO 200 – es wurde nämlich eine Nikon-Kamera benutzt, die diese kleinste Einstellung hatte (im selben Shooting war allerdings auch eine dig. Mittelformatkamera im Einsatz).

Damit haben wir die erste Beleuchtung: Gegenlicht von der Sonne, f13.
Im Auto fand sich dann noch ein an einem Porty hängender Lightstick, eingemessen auf f8. Viel zum Bild trägt der nicht bei, macht nur das Lenkrad durch die Scheibe etwas sichtbar. Gedacht war der eher für ein anderes Bild.
Wichtiger ist da schon unser Hauptlicht. Das Modell wurde mit einem silbernen Hensel Beauty Dish beleuchtet, innen befand sich kein Deflektor, sondern eine 40°-Wabe. Das gibt dem Licht den harten, direkten Look mit etwas weichem Fill. Der gab bei ca. 2 m Abstand von links vorn genug Licht für f16 ab.
Grade die Autotür und die „Schnauze“ des Boliden kamen jedoch kaum dabei zur Geltung, blieben schlicht zu dunkel. Deshalb stellten wir ein Fülllicht dazu, eine 120 cm-Octabox ohne Frontdiffusor. Fast parallel vor dem Vehikel stellten wir es bei ca. 1,80m Abstand auf f11.
Das Bild war fast komplett, auf ersten Testfotos zeigte sich aber, dass die Front des Wagens in der Aufnahme sichtbar, aber zu dunkel war. Also kam dort ein weiteres Licht zum Einsatz, ein 180x30cm großes Striplight, natürlich auf quer gedreht. Das stand direkt vor dem Kühler, etwa 50 cm entfernt, außerhalb des Bildes. Die Helligkeit haben wir nach Gefühl bzw. nach dem Bild auf dem Kamerabildschirm eingestellt.
Hier eine grobe Skizze der Licht-Standorte:

drive-by-shooting-Skizze
In der Nachbearbeitung wurde der Himmel (mittels Verlauf) final noch etwas nachgedunkelt und der Kontrast erhöht, der durch das direkte Sonnenlicht im Objektiv reduziert wurde.
Et voilà. (Klick für größer)

Drive-By-Shooting by MiGel

 

 

5 Kommentare zu „Lichtsetup: Drive-by-Shooting“

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