Review: Phottix Atlas (Teil 1)

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Phottix Atlas Review MiGel Gelfert Fashion Beauty

Zum Auslösen von Blitzen (Studio- oder Systemblitze) gibt es verschiedene Möglichkeiten: Kabel, Infrarot, per Servozelle oder über Funk. Am bequemsten und praktischsten ist zweifellos die Funkvariante. Geräte gibt es dafür inzwischen viele verschiedene, in unterschiedlichen Preis- und Leistungsklassen. Über die Jahre haben sich die Geräte der Marke PocketWizard (PW) in der Fotowelt dabei quasi als Standard herauskristallisiert.

Die Geräte sind robust, leicht zu bedienen, haben eine große Reichweit und Zuverlässigkeit und werden mit praktisch überall erhältlichen AA-Batterien (oder -Akkus) betrieben (zumindest gilt das für alle Geräte bis auf die neuesten TTL-kompatiblen). Zudem sind sie sehr vielseitig, denn auch Kameras können mit denselben Auslösern (und entsprechenden Kabeln) ausgelöst werden. Allerdings sind sie auch verdammt kostspielig (DAS gilt auch für die neuesten).

Im letzten Jahr hatte ich allerdings von einem Konkurrenzprodukt gehört, das dieselben Eigenschaften zu einem deutlich geringeren Preis vereinen sollte, den Phottix Atlas. Auf der Photokina konnte ich dann mit dem Geschäftsführer der Firma Phottix den Kontakt herstellen. Eine Weile später bekam ich vom offiziellen deutschen Händler MeinFoto (www.meinFoto.com) meine Testexemplare der „Atlas“-Transceiver (CE-Version) zugesandt. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank dafür!

Phottix Atlas in der Innenverpackung (darunter rechts sieht man noch die Umverpackung)
Phottix Atlas in der Innenverpackung (darunter rechts sieht man noch die Umverpackung). Enthalten: Der Transceiver, 2 Batterien, ein PCSynch-Kabel, ein Klinkenkabel 3,5mm, ein Klinkenadapter auf 6,3 mm, eine Hängschlaufe, 2 Anleitungsbilder in versch. Sprachen (darunter gut verständliches Deutsch)

Das besondere an den Atlas: Sie ähneln nicht nur optisch den äußerst bewährten PocketWizard-Geräten Plus II. Nein, sie arbeiten laut Hersteller auch auf den selben Frequenzen wie diese, sollen mindestens die selbe Reichweite haben und sind mit den PocketWizard-Geräten interoperabel. Zusätzlich besitzen sie einen Blitzschuh, auf den Systemblize geschoben werrden können. Und das zu einem Preis, bei dem man vom Original kaum ein halbes Gerät bekäme. Das macht die Geräte hochinteressant, es verursacht aber auch eine gewisse Skepsis.

Kompatibilität / Interoperabilität

Den wohl für viel interessantesten und wichtigsten Punkt möchte ich gleich am Anfang klären: Sind die Atlas wirklich mit den PocketWizards kompatibel? – Ja, sind sie! Getestet habe ich das Ganze mit meinem Sekonic L-758DR, der ein PocketWizard-Sendemodul eingebaut hat. Mit ihm lassen sich uneingeschränkt auch die Atlas auslösen. Es stehen die selben 4 Kanäle zur Verfügung wie bei den Plus II.
PocketWizard-Checkliste Punkt 1: Kompatibilität / Interoperabilität – erfüllt!

Transceiver?

Wie schon erwähnt und genauso wie das populäre Vorbild sind die Atlas „Transceiver“, ein Gerät kann also wahlweise als Sender oder als Empfänger fungieren. Praktisch, denn mit z.B. 3 Geräten kann man dann entweder 2 Blitze auslösen (mit dem 3. Atlas auf der Kamera) oder mit 2 Kamera-Bodies denselben Blitz auslösen (z.B. auf Reportagen, wo ein Blitz das Motiv aufhellt und man mit 2 Kameras mit untersch. Objektiven verschiedene Blickwinkel festhält). Vor allem aber hat man immer nur mit einem Gerätetyp und denselben Bedienelementen zu tun, was die Benutzung schlicht vereinfacht. Eine Umschaltung zwischen Sender und Empfänger ist nicht notwendig, die Funktion wird automatisch erkannt.
PocketWizard-Checkliste Punkt 2: Transceiver – erfüllt!

Stromversorgung

Phottix Atlas Review AA-Mignon MiGel Gelfert Fashion Beauty

Genau wie die Plus II verwenden die Atlas 2 AA-Batterien. Es sind sogar bereits welche im Lieferumfang (und keine billigen Non Name-Varianten, sondern hochwertige Energizer). Die Batterien halten sehr lange, bisher habe ich noch keine gewechselt. Der Batteriefachdeckel wirkt übrigens zwar nicht stabil wie ein Panzer, zu fummelig oder empfindlich wirkt er aber für mich auch nicht.
Zusätzlich gibt es noch eine kleine Buchse, über die sich die Atlas per Netzteil betrieben lassen (das habe ich nicht getestet).
PocketWizard-Checkliste Punkt 3: AA-Stromversorgung – erfüllt!

Sender

Um den Phottix als Sender zu verwenden, gibt es, wie bei den meisten Funkauslösern, zwei Möglichkeiten. Die erste ist die Verwendung auf dem Blitzschuh der Kamera. Der Fuß des Atlas ist dabei aus Metall gefertigt, was sogar eine Verbesserung gegenüber den PWs ist. Einer meiner Aufsteckblitze ist genau an dieser Stelle inzwischen schon (an)gebrochen (dort ist der Fuß auch noch aus Plastik). Die Verbindung in das Gerät hinein ist dann allerdings wieder aus Plastik.

Phottix Atlas Review Blitz Fuss MiGel Gelfert Fashion Beauty
Die zweite Möglichkeit ist der Anschluss an eine Synchrobuchse per kurzem Stück Kabel. Das benötigte Kabel befindet sich bereits im Lieferumfang und ist, wie das gesamte beiliegende Zubehör, von beeindruckend hoher Qualität. So befindet sich auf der Seite des PC-Anschlusses ein Rendelschräubchen, mit dem man das Kabel an einem entsprechenden Gewinde befestigen kann. Meine Canon-Kameras besitzen dieses Gewinde, bisher hatte ich aber noch kein passendes Kabel (gesehen).

Empfänger

Phottix Atlas Review Blitzschuh MiGel Gelfert Fashion BeautyAls Empfänger (also Blitzauslöser) sind die Atlas mindestens ebenso vielseitig. Die klassische Variante, die man auch von den PWs kennt, ist der Anschluss per Kabel. Ein 3,5mm-Kabel (an beiden Seiten) und ein hochwertiger Adapter auf 6,3mm werden mitgeliefert. Per schon erwähntem Synchronkabel mit PC-Anschluss funktioniert auch der Anschluss an Systemblitze mit dieser Buchse (mein Canon 580 EXII hat z.B. solch einen Anschluss).

Doch da hören die Gemeinsamkeiten in diesem Punkt mit dem großen Vorbild auf, denn im weiteren übertreffen die Atlas die Plus II. Im Gegensatz zu diesen besitzen die Phottix nämlich auf ihrer „Rückseite“ einen Blitzschuh. (Der Atlas kann wie sein griechisches Vorbild also etwas schultern! Wie metaphorisch passend!)
Und was für eine Verbesserung das ist! Damit wird es möglich, wirklich JEDEN Aufsteckblitz direkt auf dem Funkauslöser zu verwenden, ohne irgendwelche Adapter. Das vereinfacht auch die Handhabung ganz enorm. Auf diesen Schuh passt auch der 580EX II mit seiner Gummiabdichtung recht problemlos. Ein Detail, aber keine Selbstverständlichkeit. Auf den PocketWizard FlexTT5 bekam man ihn nur mit Gewalt.
Passend zum Blitzschuh gibt es auf der anderen Seite des Transceivers ein Stativgewinde, ebenfalls in Metallausführung.

Phottix Atlas Review Stativgewinde MiGel Gelfert Fashion Beauty

Teil 2 gibt es hier!

5 Kommentare zu „Review: Phottix Atlas (Teil 1)“

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