Buchrezension: „Land of Erotic Beauty“ von Igor Amelkovich

Inhalt

Igor Amelkovich: Land of Erotic BeautyAnaloge Photographie ist heutzutage zur Seltenheit geworden. Sie ist ganz und gar nicht „tot“, wird aber mehr und mehr zum Nischenthema.
Umso ungewöhnlicher ist es einen Bildband in der Hand zu halten, der ausschließlich aus analog aufgenommenen und dennoch modernen Aufnahmen besteht und das nicht groß in den Vordergrund stellt. Dieser entspannte Umgang mit der Technik ist sehr sympathisch und angenehm.

Igor Amelkovich photographiert laut Klappentext „erst“ seit 1999 ernsthaft. Er began mit einer Nikon F60. 2002 stieg er auf das Mittelformat in Form einer Hasselblad 503CW um. Dem blieb er anscheinend, entgegen all der Versuchungen der digitalen Photographie, bis heute treu.

Land of Erotic Beauty* ist Amelkovichs erstes Buch und es enthält laut Vorwort das gesamte Spektrum seiner (Akt-)Aufnahmen von 2002 bis 2011. Und das ist wirklich reichhaltig und vielseitig. Dabei sind auch (aber keinesfalls nur!) Bilder der weiblichen primären Geschlechtsteile oder solche, auf denen sie zumindest klar zu sehen sind. Ich finde aber die von ihm selbst verwendete Beschreibung „Fine Art Nudes“ durchweg passend, alle Bilder haben für mich künstlerischen Wert. Dafür sorgen der gefühlvolle Umgang mit Licht und die gekonnte Darstellung der Weiblichkeit in den durchgehend monochromatischen Bildern. Auch die interessanten, dramatischen oder teils artistischen Posen der Modellen tragen dazu bei.

Aus: Land of Erotik Beauty von Igor Amelkovich, Edition Skylight
Aus: Land of Erotic Beauty von Igor Amelkovich, Edition Skylight
(Im Buch ohne Stern)

Der Fotograf verwendet, sofern künstliches Licht eingesetzt wird, nur eine einzige Softbox – was übrigens auch in meinem am 24.02.2013 stattfindenden Workshop gelernt und trainiert werden kann. Wer interessiert daran ist, mit welchen technischen Mitteln Igor Amelkovich seine Aufnahmen erreicht, findet dazu im Vorwort viele Informationen. Bei jedem Bild finden sich zudem der Aufnahmeort, das Jahr und der verwendete Film.

Die Bilder

Die Bilder sind abwechslungsreich und vielseitig, sodass es mir unmöglich ist, einzelnes herauszupicken. Da werden Werkzeuge zu Requisiten, das Thema Bondage auf spielerische Weise künstlerisch umgesetzt oder ein Bettgestell zum Turngerät.
Gemein haben sie alle schöne, durchweg schlanke (russische) junge Frauen und alle sind weitgehend reduzierte Motive, bei denen vor allem die abgebildete Frau im Mittelpunkt steht und Requisiten und Accessoires sehr gezielt eingesetzt werden. Aufnahmen vor neutralem Studiohintergrund sind ebenso zu finden wie zahlreiche Aufnahmen im Freien, bei denen Frau und Umgebung hervorragend miteinander harmonieren.

Druck-/Papierqualität

Die Druck- und Papierqualität des etwas mehr als A4-großen Hardcover-Bandes sind hochwertig und angemessen, wenn auch vielleicht nicht ganz so bemerkenswert wie z.B. beim von mir zuletzt rezensierten „Hasselblad Masters Vol. 3„. Es gibt aber keinerlei Anlass zur Kritik. Alle Texte sind mehrsprachig vorhanden (inkl. Deutsch) die Übersetzungen sind sehr gut.

Fazit

Die Aufnahmen sind insgesamt in sich stimmig, technisch ausgefeilt und die Bildideen trotz ihrer Schlichtheit zum großen Teil durchaus kreativ. Die Akte sind recht klassisch und skulptural, weniger auf die Erzeugung von erotischer Spannung ausgelegt.
Ich empfinde „Land of Erotic Beauty„* als absolut gelungenes Erstlingswerk und empfehle es jedem, der sich für schwarz-weiß-Akte begeistern kann und sich nicht daran stört, dass auch der Intimbereich als selbstverständliches Teil des weiblichen Körpers dargestellt wird.

Das ist mein Lieblingsbild aus: Land of Erotik Beauty von Igor Amelkovich, Edition Skylight
Das ist mein Lieblingsbild aus: Land of Erotic Beauty* von Igor Amelkovich, Edition Skylight

* = Amazon Affilate Link

1 Kommentar zu „Buchrezension: „Land of Erotic Beauty“ von Igor Amelkovich“

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*