Meinung: Canon EF 24-70mm F2.8 II, Nikon D800 und so…

Zuerst möchte ich nochmal an den Wettbewerb erinnern, bei dem Ihr tolle Preise gewinnen könnt! Ich bin etwas erstauntüber das bisher etwas geringe Feedback und frage mich schon, ob ich den Sunbounce Micro Mini selbst behalten dar…*räusper* muss. 😉

Als nächstes in eigener Sache möchte ich schonmal auf meinen nächsten Workshop hinweisen. Er wird an einem Samstag Mitte/Ende März in Hamburg stattfinden. Details folgen in Kürze auf diesem Blog.

Dieser Tage war ja (endlich) mal wieder mehr los bei den großen Kameraherstellern.

Foto: Nikon

Da wurde von Nikon die D4 angekündigt, gerade erst die D800 (und die D800E) und bei Canon Objektive.

Zu Nikon halte ich mich traditionell etwas mehr bedeckt, weil das nicht die Marke ist, mit der ich vorwiegend arbeite. Meine Assistenten arbeiten zwar mit Nikon, bei denen fehlt momentan aber die Zeit oder das Interesse an einem Artikel darüber.
Ich will nur so viel sagen: Trotz einiger Unterschiede erinnert mich die D4 doch SEHR an Canons 1D X. Mein erster Gedanke war, wer da wohl bei wem abgekuckt hat.

Die D800 finde ich leider völlig übertrieben was die Auflösung anbelangt (von Canon gab es ja schonmal ähnliche Gerüchte, die mich ebenso die Augen verdrehen liessen).
Die D800E ohne „Antialiasing“-Effekt ist eine interessante Entwicklung – ich bin gespannt, wie die ersten Praxisberichte ausfallen.
Aber mein allererster Gedanke zur D800(E) war: Sieht die nicht aus wie eine Canon? Mal ehrlich, der abgerundete Spiegelkasten, die rundlich geformten „Schultern“: Da ist doch ein falsches Markenlabel drauf, oder? Nikon-like ist die Formensprache jedenfalls nicht. Das ist gar keine Wertung, aber irgendwie erstaunlich, gerade nach den (technischen) Ähnlichkeiten von D4 und 1D X.

Foto: Canon

Canon hielt die Anhänger am Tag der Nikon-Ankündigung beschäftigt. Mit neuen Objektiven. Zwei mittelmäßig lichtstarke Weitwinkel-Festbrennweiten mit Bildstabilisator waren darunter. Wer die wirklich kaufen will, erschließt sich mir nicht. Aber meldet Euch ruhig, wenn Ihr das lest!
Das interessantere war defintiv die seit JAHREN erwartete Ankündigung eines neuen EF 24-70 F2,8.
Und die erste Enttäuschung war groß, denn ein erhoffter Bildstabilisator fehlt hier. Ziemlich ärgerlich und ziemlich unverständlich.
Außerdem habe ich inzwischen rausgefunden, dass es auch weiterhin eine Zoom-Mechanik gibt, mit der während der Brennweitenänderung die Objektivlänge variiert. Die ist beim alten Modell EXTREM anfällig und mußte bei mir schon zwei mal teuer repariert werden.
Der heftigste Schlag war der Preis: Rund 2300 Euro! Das ist beinahe das doppelte des (meiner Meinung nach eh schon zu hohen) Preises der alten Variante!
Wenigstens ist das Gewicht um knapp 150 Gramm gefallen, dafür braucht man nun noch teurere 82mm-Filter.
Die Bildqualität der alten 24-70 ist wahrlich nicht das gelbe vom Ei. Ich hatte schon 2 Exemplare, beide genau auf die Kamera justiert – aber die mehr als 1000 Euro ist der schwere Panzer meiner Meinung nach nicht wirklich wert. Für das Geld erwarte ich eine referenzwürdige Leistung wie sie mir das EF 70-200 4 L IS USM liefert. Allein: es gibt für die Canon keine bessere Alternative.
Vielleicht kommt sie ja mit dem angekündigten Tamron SP 24-70 mm F/2.8 Di VC USD. Preis und Verfügbarkeit stehen noch aus, aber DAS sieht doch mal interessant aus.
Bildstabilisator und Ultraschallantrieb
sind integriert. Falls die optische Leistung stimmen sollte (gegen das aktuelle Canon-Pendant nicht unschaffbar) würde ich ernsthaft überlegen, kein Canon mehr als Standard-Zoom zu nutzen.

Think about it, Canon.

3 Kommentare zu „Meinung: Canon EF 24-70mm F2.8 II, Nikon D800 und so…“

  1. @D4 / 1Dx: Die sind in der Tat ziemlich ähnlich. Enttäuscht bin ich von beiden: Ich verstehe nicht, warum die es nicht schaffen (wollen), das bei solchen Kameras GPS u. WLAN onboard sind, wenn das sogar schon in 150 Euro – Smartphones möglich ist?

    @24-70 von Canon: Auch sehr enttäuschend, kein IS u. v.a. kein internes Zoom, d.h. ist auch das wieder nur begrenzt im Outdoorbereich einsetzbar. Auch ich musste mein 24-70 schon 2x reparieren lassen. Am unmöglichsten finde ich aber die 82mm Filterdurchmesser. Bei mir is alles auf 77mm ausgerichtet.

  2. Die Frage ist doch eher, wo Canon mit dem Kram hin will. IS im 24-70 wäre sehr nett gewesen, verstehe ich auch nicht ganz. Andererseits, wenn das neue 24-70 II optisch auf dem Niveau des neuen 70-200/2,8 L USM IS II liegt, dann wird sich das verkaufen wie geschnitten Brot, auch zu dem Preis.

    Bleiben die Fragen bei den beiden Festbrennweiten. So ganz kann ich die momentan auch nicht einordnen. Allerdings scheint Canon in letzter Zeit Wert auf hochwertige, leistungsfähige Optiken zu legen. Fehlt momentan nur noch die Kamera, die die Linsen auch ausreizen kann. Wenn man mit der voraus orakelten 5D MkIII in die Pixelregionen einer D800 vorstößt (und nichts anderes würde nach dem was mit der 1DX gekommen ist Sinn machen), dann ergeben die neuen Festbrennweiten auf einmal auch einen Sinn, so sie denn die entsprechenden optischen Leistungen bringen (was ich jetzt mal unterstelle).

  3. @ATanjeo:
    bei GPS erschließt sich mir der Sinn nicht, zumal funktioniert es nur Outdoor. Im Studio gibt’s ohnehin kein Empfang, und zumindest ich habe noch bei keinem einzigen meiner Fotos die GPS-Koordinaten vermisst. Denn wo ich die Fotos gemacht habe, weiss ich in der Regel auch ohne GPS. Ist also meiner Meinung nach ein Gimmik, das in der Basisausstattung einer Profi-Kamera nix verloren hat.

    WLAN hat gleich 2 Aspekte die den Einsatz problematisch machen. Zum einen braucht WLAN ziemlich viel Strom, zum anderen sind die Übertragungsraten für produktives Arbeiten zu niedrig. Ich möchte nicht die Anzahl der Fotos pro Akkuladung halbieren, nur um WLAN zu haben… denk dran, Smartphones für 150 Euro halten bei aktiver WLAN-Nutzung auch nur 1 Tag lang, und die müssen keine RAW-Bilder aufnehmen und verarbeiten….
    Die Übertragungsrate bei WLAN ist auch sehr bescheiden. Selbst mit dem schnellsten WLAN würdest du 2-3sek. brauchen, um EIN Bild zu übertragen. Viel besser finde ich eher die LAN-Schnittstelle, die neuerdings eingebaut ist. Die braucht weniger Strom, und ist um Faktor 10 schneller. Ich denke sogar, dass es USB ablösen wird, was mich doch sehr freut!

    @Topic: ich bin selbst Nikon-Fotograf, und halte von der D800 erstmal Abstand. 36MP – wer braucht denn sowas? Allein die Datenmengen und die Rechenleistung die nötig ist um diese Fotos zu verarbeiten erschlägt einen. Von der Leistung der Objektive, Rauschverhalten bei hohen ISO-werten will ich erst gar nicht anfangen…

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