Ich lese es immer wieder und nachdem ich es erst kürzlich wieder sah (ich nenne keine Namen), halte ich es für nötig, mal auf das Thema einzugehen.
Die Begriffe Beleuchtung und Belichtung werden gern synonym benutzt. Das ist leider schlicht falsch.
Belichtung nennt man den Vorgang, bei dem ein dafür empfindliches Material (Film, Platte oder Sensor) dem Licht ausgesetzt wird, um ein Bild darauf zu erzeugen.
Oder anders: Von dem Moment, in dem Euer Verschluss aufgeht bis zu dem Moment, in dem er sich wieder geschlossen hat, findet die Belichtung statt. So kann man im Sprachgebrauch also auch „mit Blende 4“ (und natürlich der entsprechenden Zeit) oder auch „auf die Lichter“ belichten.
Beleuchten hingegen bezeichnet den Vorgang, ein Objekt mit Licht anzustrahlen (sei’s nun Dauer-, Blitz- oder sonstwas für ein Licht). Man kann also „mit einer Softbox beleuchten“, eine „harte Ausleuchtung wählen“ oder „die rechte Seite dunkler beleuchten“. Eine Seite dunkler belichten geht hingegen nicht, es sei denn, man verwendet einen Grauverlaufsfilter. Ohne ein solches Hilfsmittel wird ja das ganze lichtempfindliche Material (und damit das gesamte Bild) gleich stark belichtet, auch bei unterschiedlich starker Beleuchtung z.B. der rechten und linken Seite.
Ein Belichtungsmesser mißt, wie der Name schon sagt, die Belichtung – also die Werte, die in der Kamera eingestellt werden müssen, um eine korrekte Wiedergabe zu erzielen. Es gibt unterschiedliche Geräte oder Modi für unterschiedliche Beleuchtungen, also Tages-/Dauerlicht oder Blitzlicht (diese Unterscheidung hat vor allem mit dem Meßzeitpunkt zu tun).
Bitte, bitte achtet auf diese sprachliche Unterscheidung – denn wenn Termina falsch verwendet werden, weiß bald gar keiner mehr, wovon ein anderer redet!
Siehe auch „Was ist der Unterschied zwischen Portrait und Lifestyle?„
Ach, und ich dachte ein Belichtungsmesser misst die Beleuchtung um dann Werte für die Belichtung vorzuschlagen? 🙂
Dann würde er ja Beleuchtungsmesser heissen. 😛
Aber nee, ne Beleuchtung kann man nicht messen. Nur eine Beleuchtungsintensität, was quasi dem Equivalent der Belichtung entspricht.
Pff, im Jägerschnitzel sind keine Jäger, im Hundekuchen kein Hund, Bauernfrühstück essen nicht nur Bauern, auf Schärfentiefe statt Tiefenschärfe können nur Deutschlehrer kommen: Zwischen Name und Funktion muss kein Bezug bestehen.
Worte sind schön, da kann man sich Stundenlang drüber unterhalten 😉
Kinderzahnpasta wird auch nicht aus Kindern gemacht *smile*
Sorry, aber den kleinen Scherz musste ich mir erlauben.
Ansonsten stimme ich dir zu! Und zwar voll und ganz!
Man stelle sich mal vor, jemand hielte einen Workshop und würde die Begriffe durcheinander gebrauchen… Der oder die Teilnehmer/innen wüssten am Ende gar nicht mehr was richtig oder falsch ist…
Ein Belichtungsmesser zeigt wie der Name schon sagt die Belichtungseinstellungen unter berücksichtigung der gegeben Beleuchtung an. Wenn er die Beleuchtung messen würde, müsste er Werte wie zum Beispiel die Lichtausbeute in Lumen oder ähnliches anzeigen!
Leider ist es aber sehr häufig, dass dies nicht so korrekt vermittelt wird und sich so das gefährliche Halbwissen weiter verbreitet…
Ich finde es gut, dass du dies angesprochen hast und dir die Zeit genommen hast, die Begriffe en detail zu erklären!
Beste Grüße und ein erfolgreiches Jahr 2011
Sascha