Bilder-Geschichten 2012 (Kandidat 1)

(Hier findet Ihr Kadidat 2 und Kandidat 3)

Bevor es demnächst wieder etwas technisch wird (der Testbericht der 24-70er und der Eye-Fi stehen an) erst nochmal Beiträge zum eigentlichen Ziel des Ganzen, dem Bild.

Michael Kirchner von Fotografr. de hat einen Wettbewerb bzw. ein Gewinnspiel ausgerufen, dessen Teil 1 ich sehr spannend finde.
Denn er stellt mich vor eine sehr, sehr schwierige Wahl: Welches ist das Bild 2012, das mir am meisten bedeutet?

Als Künstler sind unsere Bilder fast so etwas wie unsere „Kinder“. Das macht es extrem schwer, eines von ihnen „vorzuziehen“ oder sich für eines als das Beste zu entscheiden. Wir haben sie „gezeugt“, „herangezogen“ und werden immer eine enge Beziehung zu ihnen haben. Zumindest geht mir das mit den meisten meiner People-Aufnahmen so. Und zu sehr vielen gibt es auch eine spannende, interessante, lustige oder einfach nur unterhaltsame Geschichte. Auch die möchte Michael hören. Ich mag diese Geschichten. Ich erzähle sie gern und ich höre sie gern. Und ich weiß, dass es vielen Menschen ähnlich geht.

Aber was ist denn nun mein „bedeutendstes Bild 2012“?
Raus fallen schonmal (fast) alle Auftragsproduktionen. Nicht, weil die nicht spannend oder bedeutend für mich wären, aber Bilder aus Auftragsshootings trage ich nicht so gern selbst in die Welt hinaus (oftmals darf ich es auch gar nicht).

Ich habe es für mich auf 3 Kandidaten reduziert.

bestesFoto2012_Kandidat1
Kandidat 1

Kandidat 1 entstand vor noch gar nicht so langer Zeit anlässlich eines Besuches von Anton bei mir in Hamburg.
Wann immer er hier ist, versuchen wir fotografisch etwas zusammen zu unternehmen und meist fahren wir dazu zu Antons Lieblingslocation im Norden, dem Strand von St. Peter-Ording.
Wir hatten verschiedenste Sunbounce-Reflektoren* im Gepäck (da steht nämlich auch noch was von Anton aus…), 2 handlichere Studioblitze inkl. Batterie und Antons nagelneue D600*, die dort ihren ersten Einsatz fand.
Wenn man so ein Outdoor-Shooting plant, besonders hier im Norden, tut man gut daran völlig blauäugig und optimistisch mit dem Wetter umzugehen. Man hat nämlich kaum eine andere Wahl und solcher Optimismus wirkt auch in der Regel.
Nun, diesmal nicht. Wir hatten so beinahe das ekligste Wetter, daß man sich vorstellen kann. Es war kalt, es regnete ständig und Wind hat man am Meer ja sowieso.
Solche Bedingungen sind für ein Shooting oft genug der absolute Stimmungskiller und das ganze wird zum puren Frust, wenn auch nur EINER im Team der schlechten Laune durch das Wetter seinen Lauf lässt.
Für mich denkwürdig war dieses Shooting aber besonders, weil genau das nicht passierte. Alle waren motiviert und einsatzwillig. Vor allem das Modell beeindruckte mich – hatte sie doch unter den Bedingungen am meisten zu leiden. Trotz dem Wetter völlig unangemessener aber fotogenerer Kleidung kam nicht eine einzige Beschwerde über die Lippen, die Einsatzfreude sank in keiner Minute.
So konnten wir aus dem Tag das beste machen und haben einige wie ich finde beeindruckende Bilder machen können, die ich unter den Bedingungen kaum für möglich gehalten hätte.
Sehr interessant und beeindruckend war an diesem Tag auch, wie offensichtlich unterschiedlich die Bilder bei zwei verschiedenen Fotografen unter sonst völlig identischen Bedingungen (Kamera, Objektiv, Licht, Modell, Location)  werden.
Und es hat mich inspiriert, mir eventl. auch noch einen deutlich SCHWÄCHEREN Blitz zuzulegen.

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