Model 1×1 (für Newcomer) – Teil 1: Was ist ein Model?

Modeln ist, (leider) noch verstärkt durch die erfolgreiche Sendung „Germanys Next Topmodel“, ein immer beliebteres Thema bei jungen Frauen (und einigen Männern). Viele erklären es dann auch zu Ihrem persönlichen Ziel, professionelles Model zu werden. Und da fangen die Probleme an.

Viele (natürlich nicht alle!) sind einfach sehr naiv und sehen Modeln als Traumjob an: Man muß „nur“ gut aussehen, kommt überall in der Welt rum und verdient eine Stange Geld. Das ist Quatsch, aber darauf möchte ich hier nicht im Detail eingehen.

Ich möchte vielmehr ein paar konkrete Informationen und Tipps geben, was man beachten sollte, wenn man tatsächlich in das Business einsteigen will.

Modeln ist nicht leicht und kein Job für jedermann!
Modeln ist nicht leicht und kein Job für jedermann!

Model ist nicht gleich Model

Der Begriff „Model“ wird sehr pauschal und oft auch viel zu leichtfertig verwendet.
Inzwischen bezeichnet sich praktisch jeder, der sich vor eine Kamera stellt, als Model.
Um hier eine etwas bessere Abgrenzung zu finden, werde ich im folgenden den Begriff „Model“ für Personen verwenden, die durch diese Tätigkeit zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften (haupt- oder nebenberuflich).

Auch nach dieser Eingrenzung gibt es noch verschiedene Kategorien von Models.
Da wären Laufsteg- & Fashionmodels, Commercial Models und Glamour-/Erotikmodels. Die Abgrenzung ist, wie so oft, schwierig und nicht immer eindeutig.

Editorial_ModelBeginnen wir mit der bekanntesten Gruppe, den Laufsteg- und Fashionmodels (oder auch Editorialmodels genannt).
Für diese Art von Models gibt es meist harte Vorgaben: Größenanforderungen, Anforderungen an die Figur (auch wenn diese i.d.R. nicht genau festgehalten sind: schlank!) und an den generellen besonderen „Look“ (zudem u.a. möglichst keine Tattoos und Piercings gehören). Es ist auch von großem Vorteil, in Deutschland in oder in unmittelbarer Nähe einer der folgenden Städte zu wohnen: Düsseldorf (sowie Köln als nahes Einzugsgebiet), Hamburg, München.
Solche Models bekommen ihre lukrativen Aufträge i.d.R. von Modelagenturen. Zu diesen Aufträgen gehören Runway-Shows, Fotoshootings für Magazine und Werbeanzeigen. Fashionmodels werden oft als die universellsten Models angesehen und bekommen i.d.R. die höchste Gage.

Commercial_ModelFür Werbeanzeigen gebucht werden auch Commercial Models. Hier gibt es also schon Überschneidungen.
Die Vorgaben an Commercial Models sind oft niedriger: Meist sind diese Models idealisierte Versionen der jeweiligen Typen, die sie in der Werbung repräsentieren sollen. Solche Typen sind die alleinerziehende Mutter, die erfolgreiche Karrierefrau, der Mann mittleren Alters, der Student etc. Wichtig ist daher, daß der jeweilige Typ dem gängigen Cliché in etwa entspricht (nur hübscher ist) und möglichst Ausstrahlung und einen gewissen Sympathie-Faktor besitzt. Dennoch sind auch potentielle Commercial Models oft mit den strengen Vorgaben der Fashionmodels konfrontiert, weil Agenturen, von denen die entsprechenden Aufträge vermittelt werden, oft dieselben Voraussetzungen für ALLE Models ansetzen.
Aufträge kommen meist von Model- oder Peopleagenturen und umfassen Printanzeigen, TV-Spots oder auch Promotionauftritte auf Messen u.Ä. Dies bezieht sich i.d.R. auf Kunden wie die Versicherung, den Badausstatter, die Bank oder den Müsli-Hersteller (usw.). Kunden aus den Bereichen Mode, Dessous oder Kosmetik werden eher Fashionmodels für diese Jobs wählen.

Glamour_ModelDie dritte große Gruppe sind Glamour-/Erotikmodels.
Die Vorgaben sind hier am lockersten, die Größe z.B. spielt meist kaum eine Rolle. Diese Models sollten in den meisten Fällen „sexy“ und mit “ weiblichen“ bzw. „männlichen“ Körperformen ausgestattet sein – so wie eben das gerade geltende Cliché vom jeweiligen Geschlecht aussieht. Aber auch für andere Typen gibt es Betätigungsfelder, vor allem im Fetischbereich.
Die Art der Aufträge und Auftraggeber ist in diesem Bereich wohl am weitesten gestreut: Vom Aktmodel für den Hobbyfotografen über eine Anzeige für Dessoushersteller oder ein Fotoshooting für Magazine (wie FHM, Playboy…) bis hin zum erotischen oder pornografischen Video ist eine Menge Bedarf vorhanden. Auch das Internet bietet eine reiche Quelle an Betätigungsmöglichkeiten. Für diese Art von Aufträgen gibt es meist keine Agenturen, so das man auf Selbstvermarktung und Mundpropaganda sowie Referenzen angewiesen ist.

In diesem Zusammenhang mal in den Raum geworfen: Was sind „seriöse“ Aufträge?
Ist das nicht sehr von der individuellen Sichtweise abhängig (vorausgesetzt bei Bezahlung und Ablauf halten sich alle an getroffene Vereinbarungen)? Ist ein professionell und ordnungsgemäß ablaufender Pornodreh unseriöser als ein FHM-Shooting (von individuellen Moralvorstellungen mal abgesehen)?

ANMERKUNG:

Ich weiß, mit diesen Artikeln werde ich vielleicht einige Kontroversen auslösen. Deshalb erinnere ich hier (wieder einmal) daran, daß dies hier ein Blog ist und alles hier geschriebene MEINE subjektive Meinung ist.
Eure dürft Ihr natürlich sehr gern in höflicher und sachlicher Form in den Kommentaren ergänzen! Ich würde mich freuen.

Diese Artikel enthalten zum Teil auch inhaltliche Zusammenfassungen des englischen Artikels auf http://www.newmodels.com/modelintro.html, mit denen ich meinungsmäßig übereinstimme – angepasst an deutsche Verhältnisse und meine eigenen Erfahrungen und Meinungen.

1 Kommentar zu „Model 1×1 (für Newcomer) – Teil 1: Was ist ein Model?“

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