5 TIPPS für Fotografen / Photographen (People-Fotografie)

Tipps_fuer_FotografenWas interessiert viele Fortgeschrittene an Workshops bei Profi-Photographen und in Büchern für Fortgeschrittene (wie mein eigenes)? – Oft sind es die „kleinen Dinge“, die einfach Regeln, Erfahrungen und Lektionen, die man sich über die Jahre erarbeitet hat, die einem schon so selbstverständlich erscheinen und die anderen oftmals dabei helfen, daß es „klick“ macht.

Deshalb, ergänzend zu den „11 Regeln“: 5 Tipps für Fotografen / Photographen (People-Fotografie).

Wie schon bei den „Regeln“: Absolut kein Anspruch auf Vollständigkeit, mehr (und teils sehr viel konkreteres) gibt’s wie schon erwähnt unter anderem in meinem Buch.
Es darf gern in den Kommentaren ergänzt werden – oder vll. schreibe ich später mal noch weitere.

1. Du solltest Deine Kamera (und das übliche Zubehör) im Schlaf beherrschen.

– Ja, ehrlich: Wenn ich Dich nachts um halb drei wecken würde, und Dich fragte, wo der Knopf für die Belichtungsspeicherung an Deiner Kamera sei und wozu man den brauche, würde ich eine prompte Antwort erwarten! Beim richtigen Shooting, egal ob beim Studio-Shooting mit dem Model, der Reportage auf der Eröffnungsfeier, dem Brautstraußwerfen oder bei den Fotos auf dem Runway, hast Du keine Zeit, über die Knöpfe an der Kamera nachzudenken. Dann verpasst Du wichtige Augenblicke, den richtigen Bildausschnitt oder die exakte Belichtung. Lerne die Technik auswendig, dann hast Du den Kopf frei für alles andere!

2. Fotografiere im RAW.

– Ja, klar, JPEGS haben Vorteile. Die sind aber alle nicht gewichtig, wenn man nicht Bilder in kürzester Zeit abliefern muß (wie Pressefotografen). Die Vorteile von RAW: Absolut korrekter (oder bewußt falscher) Weißabgleich ist in Ruhe NACH der Aufnahme wählbar; bedeutend größerer Belichtungsspielraum; generell größerer Spielraum für Bearbeitungen (auch Farben etc.)

3. Wenn Dich etwas nicht mehr inspiriert oder Dich langweilt, probiere zeitweilig etwas anderes.

– Ich könnte mich wahrscheinlich nie auf nur genau 1 fotografischen Bereich festlegen. Nach einer Weile langweilt mich die Fashion-Fotografie manchmal, dann mache ich wieder mehr Beauty. Oder Dessous. Und schon bald finde ich Fashion-Fotografie wieder spannend und habe neue, aufregende Ideen. Natürlich werden Kundenaufträge weiter abgewickelt, aber wer hindert einen, zur Abwechslung auch mal ein Beauty einzuschieben?

4. Lass Dich nicht entmutigen, wenn Du glaubst, in einer Sackgasse zu sein.

– In meiner fotografischen Entwicklung gab es das öfter, und ich weiß, daß es anderen auch so geht. Da kommt der Punkt, an dem man glaubt, nicht mehr weiter zu kommen. Manchmal ist das Equipment daran schuld, manchmal die allgemeine Lage oder der eigene Horizont. Ich kann nur ermutigen: Das geht uns allen mal so und es geht IMMER vorbei. Halte Dir Dein Ziel immer vor Augen und arbeite hart daran, dann öffnen sich auch in Sackgassen bald neue Wege. Auch, wenn’s grade nicht danach aussieht. Versuch’s auch mit Tipp 4!

5. Benutz bloss kein Stativ im Studio!

–  Gott, in wie vielen Büchern habe ich das früher gelesen? Was braucht man zur Studiofotografie: 1. Ein stabiles Stativ…
Um Himmels willen, WARUM denn? Es gibt nichts schlimmeres als einen Fotografen, der nur auf einen Standort und eine Perspektive festgelegt ist. Die Bilder werden AUTOMATISCH steif und ohne Dynamik sein.
Die Arbeit ohne Stativ ermöglicht ein „Erfühlen“ der Personen, ein Experimentieren mit ungewohnten Perspektiven und: Ist man selbst mobil, Licht und Motiv aber fix, ergibt jede neue Position eine neue relative Ausleuchtung. Darin liegt das vielleicht größte Geheimnis, wie man mit nur 1 Licht viele tolle (und abwechslungsreiche!) Bilder zaubert.

6 Kommentare zu „5 TIPPS für Fotografen / Photographen (People-Fotografie)“

  1. Tipp 1-4 kann ich hundertprozentig so unterstreichen. Bei Tipp 5 muss ich aber sagen, dass es doch stark auf die Situation ankommt. Generell fotografiere ich im Studio auch lieber ohne Stativ. Sobald die Komposition aber komplizierter wird (z.B. wenn mehrere Personen belichtet werden sollen) nutze ich meistens doch lieber ein Stativ.

    Generell kann man zwar sagen, dass man ohne Stativ flexibler ist, aber „Benutz bloss kein Stativ im Studio!“ würd ich das jetzt nicht nennen 🙂

    Viele Grüße
    Sebastian

    1. Zuerst gilt natürlich immer: Keine Regel ohne Ausnahme.
      ABER: Ich stehe zu meiner Aussage. Auch bei mehreren Personen sehe ich keine Notwendigkeit für ein Stativ. Anders ist das vll. bei einem Composing, aber es ging ja um FOTOGRAFIE. 😉

      1. Ok, bei mir war die Rede von Composing.
        Naja, ich fotografier eh lieber Glas, Stahl und Beton (wenn die Komposition stimmt) und da ist ein Stativ einfach pflicht 😉 Aber da kommen wir wieder zu Punkt 3, den ich nochmals nur bestätigen kann. Wenn Architektur langweilig wird, dann kurz mal was anderes fotografieren, dann macht Architektur auch wieder Spaß 🙂

  2. DANKE!!!
    Ich stehe gerade vor der total Panik 🙂
    Morgen soll ich meine schwangere Freundin fotografieren…. Habe ne Canon 1000d und 2 Monate einfach nur die Cam auswendig gelernt… Seit 6 Monaten lasse ich 1000te Bilder durch aber eben nie extra für jemanden usw…. Wie soll ich es anstellen, wie mache ich das Beste draus usw… so viele Fragen ich bin leicht Panisch 😀

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