Test: Canon EF 70-200 2,8 L IS USM – Bildqualität

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Dank LensAvenue hatte ich vor kurzem die Gelegenheit, das oben genannte Objektiv für ein paar Tage zu testen. Mich interessierte natürlich vor allem der subjektive Vergleich zwischen diesem und meinem Canon 70-200 4,0 L IS USM.

Canon 70-200 2,8 und 4,0 L IS USM

Zunächst zu dem, was ich nicht getestet habe: Das ist die Effektivität des IS (Image Stabilizer), also des Bildstabilisators. Bekannt ist, daß der Stabi im 2,8er älter ist und weniger effektiv sein soll als der des 4,0ers. Das zu probieren hatte ich nicht die Gelegenheit – zumal da ein halbwegs zuverlässiger Test ohnehin schwierig ist, da die Verwacklungsneigung von mehreren Faktoren abhängt.

Den (total unwissenschaftlichen) Test der Bildqualität habe ich bei mir im Hof durchgeführt. Mich interessierte dabei primär die Bildqualität beider Objektive bei den Blenden 4 und 2,8.

2,8 ist die Offenblende beim größeren der beiden Objektive und kann natürlich nicht direkt verglichen werden. Ein Eindruck im Vergleich zur Offenblende des kleineren Objektivs (4,0) interessierte mich aber schon.
Blende 4
bieten schließlich beide Objektive, also wollte ich die Leistung beider auch damit vergleichen. Für das kleinere Objektiv ist es die Offenblende.

Alle Tests jeweils bei Brennweite 70 und 200 mm und ISO 200 an der Canon 5D Mark II.

Hier (in der ersten Reihe) die Bilder, verkleinert auf 1000 Pixel längste Seite, in Adobe Camera RAW 5.2 mit Standardeinstellungen in JPEG gewandelt, Kompression 8.

Und darunter (untere Reihe) gibt es noch 100%-Detailausschnitte ca. aus der Mitte der Bilder:

Mein Fazit zur Bildqualität:

Was auf den ersten Blick schon am Monitor der Kamera auffällt, ist die starke Vignettierung bei Blende 2,8 am „großen“ Objektiv, vor allem bei der langen Brennweite. Bei Blende 4 bessert sich das deutlich. Zwischen dem 4er und dem 2,8er kann ich hingegen bei Blende 4 keinen Unterschied in der Vignettierung erkennen.

Auf dem (kalibrierten) Computermonitor fällt mir zwischen den Bildern des 2,8ers und des 4ers ein leichter Farbstich auf. Das ist auch mit dem Weißabgleichstool nachweisbar. Das 4er hat einen leichten Stich in Richtung Magenta, der aber nicht weiter stört und nur im direkten Vergleich leicht negativ auffällt.

Den Schärfetest habe ich im Blindtest durchgeführt, also die 3 Dateien einer Brennweite der beiden Objektive in 100% nebeneinandergelegt und ohne Wissen, welche Datei zu welchem Objektiv und Blende gehört beurteilt. Der betrachtete Ausschnitt war immer derselbe, jeweils etwa in der Mitte des Bildes.
Bei 200 mm
ist der ganz klare Sieger mit großem Abstand das Canon 70-200 4 L IS USM bei Lende 4. Das 70-200 2,8 L IS USM und Blende 4 folgt mit einigem Abstand. Zur Blende 2,8 besteht ein sichtbarer Unterschied, der aber wesentlich kleiner ausfällt als der Abstand der beiden Objektive zueinander bei gleicher Blende.
Bei 70 mm Brennweite ist der Unterschied der beiden Objektive deutlich geringer. De Facto fiel es mir sehr schwer, den Unterschied bei Blende 4 zwischen den beiden zu erkennen, jedoch liegt auch hier nach meiner Meinung das 4er einen Hauch weiter vorn. Bei Blende 2,8 fällt am größeren der beiden Objektive die Schärfe sehr deutlich ab, dieses Bild ist aus den dreien sofort herauszupicken. Aber immerhin: am anderen Objektiv gibt es diese Blende ja gar nicht. 😉

Das Canon 70-200 4 L IS USM ist für mich, trotz leichten Magenta-Stichs, der klare Gewinner des Bildqualität-Duells.

3 Kommentare zu „Test: Canon EF 70-200 2,8 L IS USM – Bildqualität“

  1. den test habe ich auch gerade gemacht, allerdings mit dem neuen 70-200mm IS II. Den Magenta-Stich habe ich merkwürdiger Weise beim teuren 2.8er und nicht bei der 4er Lins bemerkt, das ist seltsam, woran kann so etwas nur liegen? Unser Ergebnis ist trotz neuem Tele von Canon das gleiche: http://www.fotografen-welt.de/blog/2010/07/canon-70-200-ii-is-test/ . In letzter Konsequenz geht natürlich für einen Berufsfotografen nichts an 1er Blende mehr vorbei, das kann manchmal entscheident sein und die Bildqualität ist auch besser. Nur wieviel besser und zu welchem Preis, für das mehr als doppelte Gewicht. Das 4er 70-200 ist jeden einzelnen Euro wert und absolut klasse!!!

  2. hallo
    Euren test finde ich sehr interessant. Vor allem weil es eine kostspielige Frage ist, für welches Pbjektiv ich mich entscheide.Als Sprtfotograf würde ich auf jeden fall das 2,8er nehmen.
    In meinem Fall bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Ich würde mit dem 70-200er größtenteils Hochzeitsshooting im Freien machen.
    in der Kirche ist mir die Brennweite zu weit im telebereich bei meiner EOS60d. Dort fotografiere ich oft mit dem 17-55 2,8.Nur selten würde ich mit den 70-200 in die Kirche gehen,denke ich. Was meint ihr dazu? das 70-200 4 im Freien kann ein 2,8er doch nicht toppen?? oder?
    Danke Gruß
    Tom

  3. Ich verwende auch das 70-200 f4 und es reicht mir vollkommen.
    Das 2.8 leihe ich bei Bedarf aus, aber das wird immer seltener. Wenn ich die Lichtstärke brauche dann gehe ich auf das 85mm 1.8. Man muss einfach näher ran, aber das macht ja nichts. Ansonsten kommt man mit der 4er Blende vom 70-200 echt gut zurecht.

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