Tipp: Studiosoftbox für Aufsteckblitze verwenden

Ich war nie ein sehr großer Freund von der Beleuchtung durch Aufsteckblitze, das dürfte kein Geheimnis sein. Es gibt einfach viel zu viele und vor allem zu gute Gründe für mich, die für Studioblitze sprechen. Aufsteckblitze waren für mich bisher nur als zusätzliches Spot-Licht interessant und auch das nur bei eher seltener Gelegenheit.

Nachdem das gesagt ist: In den letzten Monaten gab es einen genialen Ausrüstungsgegenstand, durch den die Systemblitze in meiner Sympathieliste deutlich gestiegen sind. Das kommt einer Revolution gleich! Dieser Gegenstand sind die Phottix Atlas-Funkauslöser, deren ausführliches Review sehr bald hier folgt (dieser Artikel ist sozusagen der Teaser). Update: Hier findet Ihr das Review.

Aufsteckblitz in Softbox Shooting


Aufsteckblitz in Softbox ZusammenstellungAls ich kürzlich in Hamburg unterwegs war kam ich in die “Verlegenheit”, für ein Bild SEHR wenig Blitzpower zu benötigen.
Der Hensel Porty, den ich bei der Gelegenheit zur Verfügung hatte, war dafür auch auf minimaler Leistung noch viel zu stark. Also blieb mir nur der Aufsteckblitz (a.k.a. Systemblitz) aus meiner Fototasche. Gleichzeitig wollte ich aber meine kleine Aurora-Softbox für etwas weicheres Licht verwenden.
Zum Glück hatte ich noch ein paar weitere “Kleinigkeiten” dabei, mit denen ich mir etwas basteln konnte.

Da waren zum einen die grandiosen Phottix Atlas als Funkauslöser, zum anderen einige Zubehörteile aus dem Studio.
Genauer: Stativ, Manfrotto Schirmneiger, Federklemme, Magic Arm mit Kameraschiene (bei mir vorhanden, aber optional) und natürlich die Softbox inklusive Speedring.

Diese Variante ist sicher nicht die billigste und simpelste, ist aber sehr flexibel, recht stabil und die Einzelteile sind auch wenn man sie nicht für die Halterung nutzt sehr vielseitige Mehrzweckutensilien.

Zuerst wurde der Schirmneiger ganz normal auf das Stativ gesetzt. Er ermöglicht später ein Neigen von Softbox und Blitz.
Das obere Spigot wird entnommen und stattdessen die seitliche “Hülse” der Federklemme darin befestigt. Die Klemme hängt nun so auf dem Stativ, das die Öffnung nach links (oder wahlweise auch rechts) zeigt.
In der Klemme wird der Speedring der aufgebauten Softbox befestigt (wahlweise hoch oder quer).
Frei ist noch die hintere “Hülse” der Klemme. Darin hat eine Seite des Magic Arms Platz.
Auf der anderen Seite des Magic Arms kann die Kameraschiene befestigt werden. Ist diese nicht vorhanden, sollte auch der aus dem Schirmneiger entnommene Spigot/Gewinde-Adapter passen.
Auf die Schiene oder den Adapter montiert man den Phottix Atlas mit seinem Stativgewinde.
Im Blitzschuh des Atlas findet schließlich und endlich auch der Blitz Platz.

Aufsteckblitz in Softbox Zusammenstellung ohne Stativ

Die Kombination kann leicht zur Seite gedreht (mittels Stativsegment oder gelöstem Schirmneiger) und geneigt werden. Durch die Befestigung liegt kein Gewicht auf der Softbox selbst und der Blitz ist mit dem Magic Arm unabhängig von der Box bewegbar (zum Entnehmen oder um die Position und Drehung relativ zur Box anzupassen).

Aufsteckblitz in Softbox Detail Aufsteckblitz in Softbox Detail 2

Übrigens: In ein paar Tests fand ich heraus, dass ein Systemblitz meine 60×120 cm-Box nicht zufriedenstellend gleichmäßig ausleuchten kann. Die 30×60 cm-Box im Beispiel war aber kein Problem.

Hier nochmal die “Zutaten” für meinen Bau (den Aufsteckblitz setze ich mal dreist voraus):

Manfrotto 1051BAC (Bild: Manfrotto)
Manfrotto 1051BAC (Bild: Manfrotto)

Manfrotto MA 026 Lite-Tite (Bild: Manfrotto-shop.de)
Manfrotto MA 026 Lite-Tite (Bild: Manfrotto-shop.de)

Manfrotto MA 244 Magic Arm mit Kameraplatte 143BKT (Bild: Manfrotto)
Manfrotto MA 244 Magic Arm mit Kameraplatte 143BKT (Bild: Manfrotto)

Manfrotto 275 Federklemme (Bild: Manfrotto)
Manfrotto 275 Federklemme (Bild: Manfrotto)

Phottix Atlas (Bild: MeinFoto.com)
Phottix Atlas (Bild: MeinFoto.com)

Aurora Strip-Softbox LBDR 36 (in meinem Fall mit passenden Waben)
Aurora Strip-Softbox LBDR 36 mit beliebigem Speedring (in meinem Fall: Hensel)

13 Kommentare zu „Tipp: Studiosoftbox für Aufsteckblitze verwenden“

  1. Wirklich ne spannende Bastelei, wenn man nicht den passenden Speedring hat…

    Bin schon gespannt auf den Bericht zu den Atlas-Auslösern. Mich würde vor allem interessieren wo Du Vor-/Nachteile zu den RF-602 siehst.

    1. Mir ist kein Speedring bekannt, der an normale Studioboxen passt und den Anschluss von Speedlites ermöglicht.

      Mit den RF-602 kann und werde ich nicht vergleichen. Der Vergleich wird sich eher auf die PocketWizard Plus II beziehen, die viel eher vergleichbar sind.

        1. Ah, kannte ich noch nicht. Danke.
          Ist allerdings nicht neigbar und kein Speedring, sondern eine Art Bajonettadapter. Braucht man also noch den passenden Speedring für die Box – und die anderen Teile hatte ich da (und sind vielseitiger einsetzbar).

          Nein, hattest Du noch nicht erwähnt. 😉

        2. Rechnet man den Neiger raus, bleiben ja nur noch die Klemme (die weniger als der Adapter kostet) und der Magic Arm. Für diesen könnten man sicher auch stattdessen einen Kugelkopf verwenden.
          “Speedringe” nennt man nur die wechselbaren Adapter an Softboxen. Wenn Deine schon passen, dann verwendest Du eben die passenden Walimex/Aurora/Bowens-Geräte.
          Mit Hensel,Elinchrom,Multiblitz,Profoto,Broncolor etc. bräuchte man aber noch nen neuen Ring (den man sonst für nix braucht).

  2. Hallo, mir scheint es einfacher und im Bezug auf die Leistung sogar besser eie Lösung durch die Anschaffung eines kleinen , sehr kompakten Blitzes wie z.B. Mettle, Simock , Walimex , Linkstar etc. , die meistens 160-200 W/s bieten, mit einem Adapter von Linkstar ( ich glaube eine MT oder MM Serie) für sämtiche Bowens-S- Adapter Geräte, aber auch eigene Softboxen, Schirme, Engstrahler anwendbar, aber vom Netz
    abhängig. Bei dieser Lösung belastet man den Systemblitz weniger, hat eine bessere Lichcharakteristika bei SoBo, und man braucht keien (zwischen-) Klemmen/Arme, Schrauben etc. und sogar passt in einen kleinen Rücksack. Ich nahm eine Plastikschüßel, schnitt ein Loch und schaffte so einen vereinfachten B- Dish. Nein, es liegt mir kein Vergleich mit Hensel und Profoto vor. Dafür mit einem Tuch oder einer kleiner Plastikschüßel (bei Chinesen geholt) als Diffusor bin ich verblüfend flexibel unterwegs (wo Strom vorhanden). Ich benutze dieses Licht als Fülllicht, durch das Fenster, Hauptlicht, KOpflicht- alles klappt, stabil. Mit einem Strip geht auch, aber meine Aurora Digis ist dafür doch 100 Köpfe besser. Gruß, alexklotz

  3. Hallo Michael und alle anderen Fotofreunde,

    Auf der Suche nach einer passenden Lösung bin ich auf Deinen Beitrag gestoßen. Vielen Dank dafür. Ich verstehe, dass Du die Teile sowieso dabei hattest und schon besitzt, daher ohne Einschränkungen gut gelöst hast!

    Für jemanden der Magic Arm und die ganzen sonstigen Teile noch nicht besitzt, aber seinen Systemblitz an die Lichtformer seines Studioblitzes hängen will, suche ich immer noch nach einer stabilen und einfachen Lösung (wenig Teile und schneller Aufbau). Bisher bin ich auf den “Magic Slipper” von Westcott gestoßen. http://www.fjwestcott.com/products/product.cfm?itemnum=2220&tbl=products&head=magicslipper Rund 200 Euro noch ein Speedring (ca 40 Euro) dazu und fertig. Wichtig ist mir, dass die Konstruktion auf schwere Lichtformer halten kann.

    Als Hensel User ist meine “billig” Alternative: Den großen “Speedring EH mit Bügel” (Hensel Artikelnr 4000255) für ca. 150 Euro. Daran hält auch eine 250cm Octa bombenfest. Die Speedlights würde ich dann 2 oder 3 Stück zusammen-gaffer-tapen und fertig.
    Hat jemand noch eine verbesserte Lösung wie man den Speedring EH mit Bügel für Speedlights nutzen kann?

    Grüße,
    Andreas

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