Review: Eizo CG245W (Teil 1)

In Teil 1 gehe ich auf die Besonderheiten des Gerätes und den Nutzen derer aus meiner Sicht ein. Teil 2 behandelt vorrangig meine weiteren Praxiserfahrungen (ergänzend zu Teil 1). Hier nochmal die Grundsätze für Reviews: Reviews, Tests & Rezensionen.

Im Oktober letzten Jahres hatte ich die Gelegenheit, für einen begrenzten Zeitraum den Profimonitor CG245W von Eizo zu testen.

Er ersetzte für diese Zeit meinen eigenen Eizo, der älteren Semesters und damit kleiner und weniger “farbgewaltig” ist. Der CG unterstützt nämlich einen sogenannten “erweiterten Farbraum“, also einen Farbraum der deutlich über sRGB hinausgeht. Dieser gilt als Mindeststandard für Anzeige- und Ausgabegeräte im Consumerbereich.

Der CG245W deckt z.B. etwa 97% des für die Bildbearbeitung interessanten und vielgenutzten Farbraums AdobeRGB1998 wieder. Damit wären wir schon bei der ersten Besonderheit des Monitors (das ist beileibe kein Alleinstellungsmerkmal, aber ein Unterschied zu einer Menge anderer Monitore).

Dazu könnte man nun die lange Diskussion führen, ob es Sinn macht, wenn der “Bearbeitungs-Monitor” mehr Farben wiedergeben kann als der durchschnittliche Bildbetrachter auf seinem Monitor oder dem Papier sieht, die in der Regel weniger Farben anzeigen.
Kurz meine Ansichten dazu: Man kann nur Farben bearbeiten und korrigieren, die man auch sehen kann. Viele dieser kleinen Unterschiede ergeben für mich einen größeren Unterschied im Endergebnis, egal mit welcher Darstellung. Vor allem wenn man bedenkt, dass der größere Farbraum ja in die kleineren umgerechnet werden muß. Absolut entscheidend ist der größere Farbumfang auch in der professionellen Druckvorstufe, wo sRGB nicht der übliche Standard ist.
Ob das für den normalen Amateur-Fotografen wirklich relevant ist? Vermutlich eher nicht. Ich finde es aber großartig, wie fein die Unterschiede verschiedener Hauttöne auf einem solchen Profi-Monitor erscheinen und wie viel genauer man sie damit steuern kann.

Was aber nützt der tollste Farbumfang, wenn die angezeigten Farben schlicht nicht korrekt sind? Deshalb ist die Kalibrierung und Profilierung ein absolutes MUSS für JEDEN Monitor, der für die Bildbearbeitung eingesetzt werden soll.
Hier bietet der Eizo zwei ganz besondere Schmanckerl: Zum einen ist der Monitor harwarekalibrierbar. Das bedeutet, dass sämtliche Einstellungen bei der Kalibrierung an Farben, Helligkeit und Kontrast (über eine Software) direkt über den Monitor eingestellt und im Gerät gespeichert werden. Dadurch muss der Farbumfang nicht bereits in der Grafikkarte eingeschränkt werden, was vor allem nach mehreren Jahren der Nutzung, in denen sich die Darstellung durch Alterung natürlich immer mehr verschlechtert, einen großen Vorteil darstellt.

Auch bei der Hardwarekalibrierung wird natürlich ein Messgerät benötigt. Hier kommt die zweite große Besonderheit des CG245W – und die dürfte ein absolutes Alleinstellungsmerkmal sein – zum Einsatz: Es ist direkt im Monitorrahmen ein Kolorimeter eingebaut, das bei Bedarf automatisch herausfährt. Es stammt übrigens vom Kalibrierspezialisten X-Rite (die auch Gretag MacBeth übernommen haben), was die Treiberinstallation beim Installieren von ColorNavigator verrät.

ColorNavigator ist Eizos Software, mit der sich die Kalibrierung und Profilierung durchführen lässt. Zudem ermöglicht sie, und das ist wieder eine absolute Besonderheit, eine Farbraumemulation. Dabei wird der Monitor mit 2 Klicks so eingestellt, daß er exakt ein Display emuliert, das z.B. nur sRGB beherrscht. Wesentlich ist das vor allem für alle Anwendungen, die kein Farbmanagement unterstützen.

Auch für vollautomatische Kalibrierung – ganz ohne Software – lässt sich die eingebaute Sonde nutzen. Das sogar automatisch nach einem über den Monitor voreingestellten Zeitraum. Eine Profilierung kann dabei jedoch natürlich nicht durchgeführt werden, denn ein ICC-Profil wird ja nicht erstellt. Man sollte deshalb diese Funktion nicht mit der umfangreichen Kalibrierung und Profilierung “von Hand” verwechseln. Sie ist eher eine Ergänzung, die die Stabilität vor allem des Gammas und des Weißpunkts längere Zeit stabil hält und somit die Zeiträume zwischen notwendigen ausführlichen Kalibrierungen+Profilierungen verlängern könnte.
Zwei weitere Dinge gibt es bei der automatischen Kalibrierung noch zu beachten. Zum einen muss die Standardeinstellung wohl vor der ersten Nutzung vom Anwender angepasst werden. Die 80 cd/m² dürften für die meisten deutlich zu dunkel sein. Zum anderen bietet das Menü nur die Optionen, die nächste Auto-Kalibrierung zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Wochentag oder nach mind. 50 Laufstunden durchzuführen. Eine Justage z.B. in jeder Nacht unabhängig von der Nutzungszeit ist somit leider nicht möglich.
Dafür ist der Prozess selbst aber gut durchdacht. Der Zeitplan springt auch bei ausgeschaltetem Monitor an (nicht nur im Standby-Betrieb) und vor dem Messvorgang wird eine Zeit lang gewartet, bis das Display auf Betriebstemperatur ist.

Pivot-Funktion (hier am SX2462WH)
Pivot-Funktion (hier am SX2462WH)

Der Eizo CG245W bringt bereits im Lieferumfang eine Sonnenblende mit. Diese verhindert recht wirkungsvoll den Einfall von störendem Streulicht – was Farb-, Helligkeits- und Kontrasteindruck verfälschen könnte. Wie nützlich das sein kann, stellte ja bereits mein Kollege Steffen Böttcher (vielen bekannt als Stilpirat) in seinem Test im Wintergarten-Büro fest.

Der Monitor lässt sich auch vom Quer- ins Hochformat drehen. Diese Pivot genannte Funktion kann im Zweischirmbetrieb sinnvoll sein, um bei Hochformatmotiven den Bildschirm besser auszunutzen, während sich die Paltetten auf einem zweiten Monitor befinden. Ebenso praktisch ist das Ganze, wenn Dokumentseiten gelesen werden wollen, die ja meist im Hochformat dargestellt werden. Ich möchte dabei aber nicht unerwähnt lassen, daß die Diagonale von 24 Zoll schon viel Raum einnimmt, und so fordert der Hochkantberieb bei wenig bis mittlerem Abstand zum Schirm schon recht Viele Kopfbewegungen. Mit einem Blick ist das in der Senkrechte nicht mehr alles zu erfassen.
Keine oder kaum eine Rolle spielt das beim Tethered Shooting, wo der Monitor meist etwas weiter weg steht. Hier kann man die aufgenommenen Hochformate sehr gut in aller Detailfülle von weitem betrachten – und dafür ist die Pivot-Funktion äußert praktisch!

11 Kommentare zu „Review: Eizo CG245W (Teil 1)“

  1. Tja schon sicherlich ein schönes Teil, aber vermutlich selbst für viele Profis nicht gerade mal eben aus der Portokasse zu beschaffen.
    Ich als Amateur würde das Geld lieber in ne Vollformatkamera stecken 😉
    Hab mir aber zumindest gerade bei Ebay nen etwas älteren 19-Zöller von Eizo gekauft. Ersetzt bei mir meinen alten Zweitmonitor, welcher mir z.B. in Lightroom für die Vollbildvorschau dient … Mal schauen, ob man auch da schon wirklich den Unterschied merkt.

  2. Schönes Teil. Und ich kann Deinen Ausführungen nur zustimmen. Wer übrigens die Hardwarekalibrierung nicht zwingend braucht sollte mal einen Blick auf die FlexScan-Modelle von Eizo werfen. Nicht ganz so top wie die CG-Modelle, aber immer noch deutlich besser als diverse andere Monitore, und dabei deutlich preisgünstiger. Ich nutze seit reichlich 2 Jahren einen S2231 und bin immer noch begeistert davon. Der kann auch schion 98% AdobeRGB darstellen. Hier mal ein kleiner Vergleich der Darstellungsmöglichkeiten: http://www.vieledinge.de/2008/09/29/farbraume/

    Bezüglich der Farbräume noch ein Hinweis: Viele Hobbyfotografen sind der irrigen Meinung das die gern verwendeten Tintenstrahl-Fotodrucker ja auch nur maximal sRGB ausgeben könnten. Dies stimmt so aber nicht, mittlerweile gibt es relativ viele Modelle die in einigen Bereichen da auch Farben außerhalb des sRGB-Farbraumes drucken können. Gerade für Selbstsdrucker, die im Labor nicht in sRGB anliefern müssen, lohnt sich da ein Monitor mit größerem darstellbaren Farbraum.

  3. Du schreibst, dass sRGB Mindeststandard bei Consumer-Monitoren sei – das möchte ich stark bezweifeln! Handelsübliche Monitore decken sRGB nicht vollständig ab, teilweise sogar bei weitem nicht.
    Allerdings bildet selbst der billigste Monitor Farben ab, die sich im Druck so nicht darstellen lassen (zB leuchtende Orange-Töne).

    Monitor und Drucker arbeiten mit unterschiedlichen Farbräumen, und basieren auf unterschiedlichen Mischtechniken (RGB vs CMYK), haben daher unterschiedliche Farbräume.

    Wenn man also für den Druck am Monitor arbeitet, ist es nicht wichtig, wie viel % von sRGB oder AdobeRGB er darstellen kann, sondern wie viel % vom Farbraum des Druckers er abbilden kann (Meiner kann zB 99% vom ISO Coated V2, aber nur 98% AdobeRGB).

    Auch zur Helligkeit noch ein Wort: Die Darstellung auf dem Monitor sollte ähnlich hell sein, wie ein Abzug des Motivs als Druck neben dem Monitor. Wer mal ernsthaft einfach nur ein Blatt weißes Papier nebem dem Monitor mit der Helligkeit auf dem Monitor verglichen hat, wird schnell feststellen, das, außer in recht heller Umgebung, das Blatt nebem dem Monitor deutlich dunkler ist als die Darstellung auf dem Display.
    Das wir das gerne heller haben möchten, ist einfach nur eine schlechte Angewohnheit, die dazu nicht besonders gut für unsere Augen ist…

    1. sRGB wurde als Mindeststandard für Consumergeräte der Ein- und Ausgabe entwickelt und wird auch so angewandt. Dennoch hat natürlich schon produktionsbedingt jedes Gerät seinen ganz eigenen, individuellen Farbraum. Das einige Geräte selbst damit noch unterhalb des schon recht kleinen sRGB liegen, ist traurige Realität, aber nicht im Sinne des Erfinders. Das sagt aber auch nichts darüber aus, mit welchen Profilen gearbeitet wird. Auch ein Bild kann in sRGB vorliegen, ohne alle diese Farben zu beinhalten. Eine Unterabdeckung schließt somit eine Kommunikation anhand dieser Standards nicht aus (zumal diese Unterabdeckung oft durch Spreizung etc. kaschiert wird – mit den entsprechenden Nebenwirkungen).

      Die meisten (Consumer-)Drucker arbeiten aber NICHT wie fälschlich angenommen mit dem CMYK-Farbraum sondern mit einem RGB-Farbraum (meist eben mind. mit sRGB). Die Umrechnung der RGB-Werte in subtraktive Druckerfarben erfolgt dann erst auf unterster Treiberebene, auf die der Anwender keinerlei Zugriff hat. Ausgabe in CMYK an den Drucker sorgt deshalb meist für eine, vom Anwender unbemerkte, doppelte Umrechnung der Farbwerte.
      Anders ist das bei (eher) professionellen Druckern mit den entsprechenden RIPs und professionellen Druckmaschinen. Diese arbeiten und kommunizieren tatsächlich mit CMYK.

      Was die Helligkeit angeht, kann eine selbstleuchtende Anzeige (Monitor) NIEMALS den selben Helligkeitseindruck aufweisen wie eine lediglich reflektierende (Druck). Die “richtige” Monitorbeleuchtung ist deshalb hauptsächlich von der Umgebungsbeleuchtung abhängig (die die Reflektionsstärke des Drucks bestimmt). Die meisten arbeiten bei Umgebungshelligkeiten, für die 80 cd/m² auf dem Monitor eher etwas zu dunkel sind.

      1. HP und Microsoft haben sRGB 1996 ins Leben gerufen, um eine einheitliche Interpretation der Farbdaten zu haben, die vom Rechner geliefert werden. Daraufhin hat ziemlich die komplette IT-Welt auf sRGB gestürzt, damit zB IBM-Monitore die Farbsignale von HP-Rechnern vergleichbar interpretieren wie HP-Monitore (vorher kochte da jeder sein eigenes Süppchen).
        Recht hast Du in dem Sinne, das sRGB seitdem der Mindest-Standard ist, den ein Monitor empfangen und interpretieren kann.
        Doch das sRGB den Mindest-Standard darstellt, den ein Monitor *darstellen* kann, ist mir neu.
        Und zwischen annehmen können und darstellen können ist ein riesen Unterschied.
        Wenn Du zB mal in die Messergebnisse bei prad.de schaust, wirst Du beim Farbraum sehen, dass selbst aktuelle Monitore, die dort “Sehr gut” abgeschnitten haben, oft “nur” 90-98% vom sRGB abdecken und vielleicht 85-95% von Iso Coated.

        Und mit dem Farbraum, den Drucker benutzen, meine ich natürlich nicht den Treiber, da hast Du recht, die schlucken sRGB, sondern die Drucktechnik selber: Monitore arbeiten mit additiver Farbmischung (sie starten schwarz und fügen hinzu), Drucker arbeiten mit subtraktiver Farbmischung (sie starten weiß und nehmen weg).
        Dadurch kann selbst der beste Drucker einen anderen Farbraum anzeigen als jeder Monitor darstellen kann. Wenn Du also einen Monitor suchst, der möglichst gut darstellen kann, wie der Druck aussehen wird, dann spielen sRGB und AdobeRGB eine untergeordnete Rolle: wichtig ist, wie viel Anteile des Druckerfarbraums der Monitor darstellen kann.
        Denn was hilft es Dir, wenn der Monitor zB ganz tolle Orange-Töne darstellen kann, die kein Drucker auf Papier unterbringen kann, einfach weil die Subtraktive Farbmischung das nicht hergibt?

        Was die Helligkeit angeht, natürlich hast Du recht, eine reflektierende Oberfläche wird kaum so hell sein wie eine leuchtende, aber der *Eindruck* muss stimmen. Ein typischer Anfängerfehler ist, in einem dunklen Raum zu arbeiten und den Monitor sehr hell eingestellt zu haben. Dann sieht das Bild auf dem Bildschirm toll aus, und ich ärger mich hinterher, warum die Druckerei das schon wieder zu dunkel gedruckt hat.
        Hab schon genug Fotografen getroffen, die ihre Bilder für den Druck um einen festen Faktor aufgehellt haben, wiel sie nie hinterfragt haben, *warum* ihre Bilder eigentlich zu dunkel gedruckt werden.

  4. @Sam: wenn ein Drucker vom Treiber her nur sRGB annimmt, dann spielt es keine Rolle dass er nach dem substraktiven Prinzip und mit CMYK-Farben arbeitet. Dann ist die Menge der Farben, die dieser Drucker darstellen kann *genau* die Schnittmenge zwischen sRGB und dem druckereigenem Teil-CMYK-Farbraum.
    Natürlich könnte der Drucker rein *theoretisch* auch mehr und andere Farben darstellen, aber wenn der Treiber diese Farben erst gar nicht liefert, wird der Drucker sie auch nicht drucken!!
    Wichtig für den Druck ist daher, dass der Monitor das anzeigen kann, was der Treiber(!) des Druckers annimmt. Hat man das Bild in einem anderen Farbraum erstellt und bearbeitet, ist eine Umrechnung nötig, und bei jeder Umrechnung gehen Farben verloren.
    Mit sRGB können alle Druckereien, Ausbelichter und Fotolabore umgehen, die besseren nehmen dann sogar Adobe RGB, und nur die wirklichen Profi-Druckereien (die dann auch Offset-druck anbieten) arbeiten mit CMYK oder ISO Coated. Arbeitet man mit solchen Druckerein zusammen, muss man auch seinen Monitor entsprechend eingestellt haben, bzw. überhaupt erst einen Monitor haben, der das darstellen kann!
    Natürlich hast du recht damit, dass viele Monitore nicht mal den sRGB Farbraum schaffen, von CMYK ganz zu schweigen. Aber es hat ja auch niemand behauptet, dass man mit einem Consumer-Monitor die Druckvorstufe vernünftig darstellen kann, oder damit überhaupt irgendwas bearbeiten kann, oder? 😉
    Ich dachte mir, dass es hier genau darum geht: wenn man genau sehen will, was hinterher auf dem Papier rauskommt, braucht man entsprechendes Arbeitsgerät (wie z.b. den Eizo) und muss ihn auch richtig Kalibrieren! Mit weniger klappt es dann nicht mehr 😉

  5. @Roland, wir reden aneinander vorbei.
    Die Druckkette ist so stark wie ihr schwächstes Glied.

    Was ich sagte: Wenn die Druckfarben (subtraktiv, auf Papier) eine Farbe nicht darstellen können, dann ist es egal, ob sie im Druckfarbraum und im Eingangsfarbraum theoretisch berechnet werden kann, dann kann er sie nicht drucken.

    Was Du sagst: Wenn der Druckertreiber eine sRGB-Farbe nicht in seinen Druckfarbraum umwandeln/darstellen kann, dann kann der Drucker sie nicht drucken (selbst wenn er es von der Drucktechnik her theoretisch könnte), einfach weil diese Farbinformation nicht bei ihm ankommt.

    Beide haben wir recht, aber wir reden von unterschiedlichen Stationen der Kette.

    Denn nur weil ein Treiber eine Farbe annehmen kann, bedeutet noch lange nicht, dass die Drucktechnik diese Farbe auch auf Papier bringen kann. Und auch dass er diese Farbe in seinen Farbraum umrechnen kann, bedeutet nicht, dass diese Tinte auf diesem Papier sie darstellen kann.
    Für eine brauchbare Bewertung am Monitor brauchst Du also nicht nur einen Monitor, der möglichst viele Farben aus dem Druckerfarbraum darstellen kann, sondern auch ein Profil für den Drucker und(!) das Papier auf dem gedruckt wird, das die Farben umrechnet, die die Drucktechnik nicht darstellen kann.

    Das Bildbearbeitung mit einem billigen und dazu womöglich nicht kalibriertem Monitor eine Quälerei ist, sehe ich auch so 🙂
    Allerdings kenn ich tatsächlich Fotografen, die mit ihrem (Schrott-)Monitor und ihrem Drucker trotz dieser Einschränkungen die Farben sehr gut hinkriegen, aber das liegt einfach an der Übung: die haben so viele Drucke gemacht (und dabei so viel Papier in den Müll geworfen), dass sie inzwischen vorher wissen, welche Farbe auf dem Monitor nachher wie auf dem Druck aussieht. Unsere Augen sind ein wahnsinnig Leistungsfähiges Bildverarbeitungssystem, dass schlechte Technik mit ausreichend Übung kompensieren kann – aber Spaß macht das nicht!!! Und vor allem ist es nicht einfach so auf einen neuen Monitor übertragbar, was jede Umstellung zur neuen Quälerei macht.

    1. Sam, Du sprichst mir aus der Seele. Leider finden sich im Netz (und auch im Real Life) immer wieder Leute, die stur und steif behaupten es geht ohne Farbmanagement in der Ausgabekette, man bekomme das mit Augenmaß hin. Die fummeln das dann genau so hin wie Du es beschreibst. Wer nur zuhause auf Aldi-Papier in 10×15 druckt, für den mag das gangbar und akzeptabel sein. Wenn man gelegentlich, wie wir, größere Prints auf diversen Materialien machen lässt, dann relativieren sich auch die Anschaffungskosten einer FM-Lösung ganz schnell, weil einige versaute Prints teurer sind als eine solche Lösung.

      Erstaunlicherweise gehen besagten Leuten meistens die Kinnlade runter wenn man Ihnen man FM beim Print incl. Proofing live vorführt. Da kommt dann ganz schnell der Haben-Wollen-Virus auf…

      1. Uwe, was meinst Du, wie mir die Kinnlade runtergeklappt ist, als ich das sah. Einmal bei einer Fotografin mit nicht kalibriertem Notebook, das andere mal ein eigentlich recht angesehener Fotograf mit einem Bildschirm, der so blickwinkelabhängig war, dass jede noch so kleine Kopfbewegung totale Farbverschiebungen zur Folge hatte.
        Ich denke der Hauptgrund, warum die damit durchkommen, ist neben der Übung vor allem, dass der Laie (also deren Kunde) die Farbstiche nicht sieht.

  6. @Sam: warum nicht gleich so! 😉 so versteh ich das auch, und du hast damit absolut recht. Farbmanagement muss durchgängig und konsequent betrieben werden!
    Ich für meinen Teil lasse meine Prints immer beim Ausbelichter oder einer professionellen Druckerei anfertigen, da ich zuhause nicht deren Möglichkeiten habe bzw. diese zu teuer wären.
    Da kann ich nicht “üben” in dem ich 20mal die Prints bestelle, bis eins mal passt. da muss ich mich darauf verlassen, dass die Prints genau so werden, wie ich sie auf meinem Monitor sehe!
    Dafür stellen die Druckereien/Ausbelichter extra Farbprofile zum Proofing zur Verfügung, worüber ich sehr froh bin! Da wurde ich bisher nie enttäuscht. Die Prints kamen dann auch wirklich exakt so an, wie ich’s auf dem Monitor gesehen habe!
    Bei günstigen Anbietern, wo ich ab und zu für “Konsumenten” was bestelle, und die keine Farbprofile für Proofing zur Verfügung stellen, schwankt das Ergebnis relativ stark.
    Da schlägt dann das von dir beschriebenem Problem zu 😉
    Und ja, der Laie sieht den Unterschied tatsächlich erst, wenn man 2 Prints direkt nebeneinander hällt. Sonst erkennt er die Farbverschiebungen nicht…

    1. @Roland, dachte mir schon, dass wir eigentlich vom gleichen reden aber es unterschiedlich ausdrücken.
      Und wenn man einmal einen guten kalibrierten Monitor hatte, wird es verdammt schwer wieder irgendwas anderes zu akzeptieren (weswegen ich bis vor kurzem noch auf einem 19″ meine Bilder bearbeitet hab – ich konnte nicht bezahlen, was ich haben wollte).

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