Field-Review: Die verhasste Kamera…

Oder: Die Canon EOS 6D* in der Praxis, Teil 1.

Oh man, dieser Artikel sollte eigentlich schon vor LANGER Zeit geschrieben werden. Schon vor gut einem Jahr bekam ich von Canon (VIELEN DANK!) eine Canon EOS 6D* für einige Tage zum Test. Grade jetzt wird das für mich aber wieder aktuell weil ich überlege, welche neue Zweitkamera es sein soll.

Zur 6D verbindet mich seit damals eine echte HassLiebe.

Das erste Gefühl beim Anfassen war … grauenvoll. Nicht weil die Kamera zu klein oder zu groß wäre. Nicht weil der Handgriff nicht gut geformt wäre. Nein, das Problem war die Haptik, dass Anfassgefühl der Oberfläche. Ich habe schon fast alle digitalen EOS-Kameras in der Hand gehabt die Canon je herausgebracht hat, aber so schlecht fühlte sich für mich noch keine an, egal welcher Klasse. Allerdings: das ist höchst subjektiv! Ich habe schon von sehr vielen gehört, dass sie das Anfassgefühl völlig in Ordnung fanden, andere auch sehr gut. Nur für MICH…

Canon EOS 6D Field-Test Productshot 1 MiGel

Nachdem ich darüber einigermaßen hinweg war, kam für mich das nächste Ärgernis. Das Buttonlayout auf der Rückseite wirkte für mich, als hätte man mit verbundenen Augen eine handvoll Knöpfe auf die Kamera geworfen. Fast nichts war da wo ich es suchte, wer 2 oder einstellige Kameras gewohnt ist (was ich mittlerweile größtenteils bin) muß sich sehr stark umorientieren. Andere hingegen lieben, dass die Kamera fast komplett mit einer Hand zu bedienen ist. Jedoch: Das andere Bedienkonzept ist keine gute Voraussetzung als Zweitkamera.

Wenn ich schon am “meckern” bin: Das wisst Ihr sicher schon aus dem Datenblatt, aber die kürzeste Verschlusszeit ist 1/4000s, die Blitzsynchronszeit 1/180s. Was soll DAS denn? Wir wollen nicht vergessen: die 6D* ist eine “einstellige” Kamera. Traditionell ist das bei Canon die Oberklasse. Billig ist sie auch nicht, selbst heute ist der Marktpreis noch bei rund 1600 Euro nur für den Body. Da hätte es zumindest bei der Blitzsynchronzeit wenigstens die übliche 1/200s sein dürfen. Damit ist Canon eh schon nicht überragend gut aufgestellt und für mich zeigte sich in der Vergangenheit oft, das sie in der Praxis eh noch länger sein muß (bei meinem Testexemplar produzierte auch 1/160s in einem Shooting noch einen Helligkeitsabfall am Rand).
Noch mehr allerdings stört mich das Weglassen der Blitzsynchron(PC-)buchse. Ja, heute wird in den allermeisten Fällen mit Funkauslösern gearbeitet, die in den Blitzschuh kommen. Aber: Es gab schon öfter den Fall, dass ich mehr als ein Funkauslösersystem gleichzeitig benutzt habe (z.B. die Phottix Atlas und die Hensel Strobe Wizard oder die Elinchrom Skyport). Anderer Fall: Oben drauf den Canon ST-E2* zum Fokussieren auch in tiefer Dunkelheit und dazu die Auslösung eines Blitzes über Funk. Das geht nicht ohne Synchronbuchse!

Die Chancen stehen also hervorragend, die Kamera furchtbar zu finden. Zu hassen. Und doch: Es gibt Dinge, die man lieben kann/muss.
Diese finden sich dann morgen in Teil 2.

*Amazon Affiliate-Link

 

1 Kommentar zu „Field-Review: Die verhasste Kamera…“

  1. Bin absolut deiner Meinung!
    Die Menü und die Info Taste liegen zu weit weg. Die Lösch-taste ist ok… aber die Lupen Funktion lässt mich regelmäßig verzweifeln! Mit der AF-Punktwahl will ich mal gar nicht erst anfangen!
    Genauso die Funktion im Liveview.. mit aktiver und deaktivierter Belichtungssimulation, da hat Canon Mist gebaut!
    Die Belichtungszeit von 4000 ist auch schwach.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*