Lichtformer-Review: Quenox Parabol-Schirme weiß, 152 cm

Tipp: Was sind eigentlich Parabol-Schirme?

31513798_0Ihr erinnert Euch vielleicht noch an den Test der günstigen Quenox-Parabolschirme die mich als Lichtformer, vor allem im Preis-Leistungsverhältnis, doch ziemlich begeistert haben.
Inzwischen wurde das Programm erweitert und nun sind auch neue weiße Parabole im Angebot von enjoyyourcamera.

Das war für mich Grund genug, auch die mal etwas im Praxistest unter die Lupe zu nehmen. 215 cm war mir wie schon beim silbernen zu groß. Da der kleine beim letzten Mal etwas schlechter Abschnitt als der größere Schirm, entschied ich mich bei diesem Test für das mittlere Modell mit 152cm Durchmesser. Den “alten” Artikel nochmal zu lesen macht übrigens Sinn, denn natürlich finden sich sehr viele Parallelen.

Ersteindruck/Verarbeitung

Die Verarbeitung ist im wesentlichen gleich mit den silbernen Pendants, die Innenseite ist logischerweise mattweiß statt silber. In der Mitte verdeckt ein weißes Stoffteil die Schirm”nabe” – zumindest soll es das. So locker und wabbelig wie es ist, finde ich es allerdings völlig überflüssig.

Testaufbau

Als Testumgebung mußte diesmal wetter- und platzbedingt ein Durchgang mit einer totschicken Ziegelwand herhalten. Kennt man ja aus andere Tests von andernorts. 😉 Aber bei uns steht zumindest noch ein Mädel dazwischen. Danke an Patrizia. 🙂

Parabolschirm_Testaufbau1

Ich habe versucht, es praxisgerecht zu halten und habe mich auf 3 Aspekte konzentriert: Streuung/Lichtkegel, Lichtwirkung und -ausbeute. Damit das nicht im leeren Raum steht vergleiche ich unter gleichen Bedingungen mit den bekannten 172cm- und 105cm-Schirm in silber und einem “normalen” Aurora Reflexschirm in weiß (115cm).

Der Blitz ist immer ein Hensel Expert Pro Plus 500 (inzwischen bei Hensel “Integra” genannt). Er steht auf einem Manfrotto Combi Boom HD*, der hier aber als normales Stativ verwendet wird.

Testbilder – das Licht

Wir beginnen mit dem großen Silber-Parabol.

Parabol-silber-groß-1 Parabol-silber-groß-2

Belichtung: 1/160s; f5,6; ISO 100

Als nächstes folgt der kleine silberne Schirm, 105cm.

Parabol-silber-klein1 Parabol-silber-klein2

Belichtung: 1/160s; f6,3; ISO 100

Weiter geht’s mit unserem eigentlichen Test-Kandidaten, dem weißen Parabolschirm in 152cm.

Parabol-weiß-groß1 Parabol-weiß-groß2

Belichtung: 1/160s; f2,8; ISO 100

Zuletzt sehen wir den “herkömmlichen” Reflexschirm in weiß mit 115cm.

Reflexschirm-weiß-2 Reflexschirm-weiß-1

Belichtung: 1/160s; f2,8; ISO 100

Einschätzung

Wie sieht nun meine Einschätzung am Ende aus?
Bestätigt hat sich die aus dem letzten Test schon bekannte gute Ausbeute der silbernen Parabol-Schirme. Der große liegt genau 2 Blenden über den weißen, der kleine ist nochmal effektiver (das der Unterschied diesmal kleiner ausfällt dürfte vor allem daran liegen, dass die Messung im Gesicht und damit im Randbereich des kleinen Schirms stattfand). Dafür taugt der 105er allerdings nicht so recht für eine ordentliche Ganzkörperausleuchtung.

Wie aber steht es nun mit dem 152er-Schirm, der ja eigentlich im Test war?
Für mich eine große Überraschung: Ich kann gegenüber dem normalen Reflexschirm weder im Übersichtsbild eine wesentlich andere Ausleuchtung erkennen, noch im Portrait eine stark abweichende Charakteristik. Auch die Ausbeute ist völlig identisch. Berücksichtigt man die unterschiedliche Größe, wage ich die Behauptung, daß die Streuung beim Quenox geringer und das Licht so doch “gerichteter” ist als beim Aurora. Das kann in Räumen mit relativ nahen, hellen/weißen Wänden eine Rolle spielen.

Test_Quenox_Parabol_Weiß Test_Quenox_Parabol_Weiß_Aurora

Bedenkt man jetzt, daß der Testkandidat mit 59,99 Euro aber auch teurer als viele Reflexschirme und vor allem teurer als der etwas größere silberne Kollege ist, kann ich mich nicht zu einer Empfehlung durchringen.
Der Test endete übrigens damit, daß ein minimaler Windstoß das schwere Stativ (inkl. befestigten 6,3 kg-Gewicht) umwarf und dabei den Schirm, meine Blitzröhre und Schutzglocke zerstörte. Der große Schirm ist also ein hervorragender Windfänger, übersteht aber (wie auch nicht anders zu erwarten) keinen Sturz und bietet auch keinerlei Dämpfer für den dahinterhängenden Blitz. Das gibt jedoch keinen Punktabzug, sollte man für die Praxis aber wissen.

Erstmals spare ich mir die “Blitze-Grafik”, denn Patrizia bringt das Gesamtergebnis (4 von 10) gut auf den Punkt:

Parabol-Quenox-weiß-152cm-Review

* = Amazon Affilate Link

2 Kommentare zu „Lichtformer-Review: Quenox Parabol-Schirme weiß, 152 cm“

  1. Hallo Michael,

    interessanter Test- danke dafür! Das erste Bild vom Setup zeigt folglich den Lichtkegel vom silbernen Para, da Du schreibst dass der weiße nicht wirklich bündelt!?

    Zum Thema Standfestigkeit: wenn ich mir anschaue, wo Du das Gegengewicht befestigt hast wundert mich nichts- so weit oben und zentral..
    Ich hab zwar keinen Studioblitz aber wenn ich bei mir unten ins Stativ eine 5kg Hantel an die dem Schirm quasi gegenüberliegende Querstrebe hänge braucht es schon eine richtig nette Böe, um das Teil mit meinem 150er Para+Systemblitz auf 2,70 Höhe umzuwerfen 😉

    viele Grüße,
    Thomas

    1. Richtig, das erste Bild zeigt den “großen” silbernen Para. Allerdings wurde das Making of mit anderen Kameraeinstellungen gemacht, das Umgebungslicht spielte also eine größere Rolle als bei meinen Testshots.

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