Buchrezension: “Amazing Photoshop Styles”

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Selten fiel mir eine Rezension so schwer.
Warum? Ich nehme es vorweg: Ich habe einiges am Buch zu kritisieren und dennoch empfehle ich es sehr – unter gewissen Bedingungen.

Satz, Druck
Meine bisherigen Erfahrungen mit Data Becker-Büchern, zu denen auch Markus Brönners “Amazing Photoshop Styles”* gehört, waren nicht immer positiv. Beim Satz und der Rechtschreibung sowie Grammatik sind mir diesmal aber keine Fehler aufgefallen. Auch das Layout ist solide, wenn auch weder innovativ noch im Besonderen gut strukturiert und übersichtlich. Hier gibt es also weder etwas ernsthaft zu bemängeln noch besonders zu loben.
Ähnlich ist es mit Druck- und Papierqualität. Für sich betrachtet ist sie ausreichend. Im Vergleich mit anderen Büchern (aus anderen Verlagen) fällt die Qualität aber schon deutlich ab. Bei anderen wirkt das Papier einfach oft hochwertiger, die Bilder wirken kräfiger, brillanter und schärfer. Dennoch beeinflußt die Papier- und Druckqualität den Lerneffekt nicht – lediglich der “optische Genuss” fällt geringer aus als sicher möglich gewesen wäre.

Inhalt

In erster Linie geht es in einem Buch dieses Sujets aber natürlich um den Inhalt, den Lerneffekt.
Wie der Titel suggeriert, geht es tatsächlich um “Styles” oder “Looks”, nicht um Retusche oder Composing. Das ist ja leider nicht immer selbstverständlich und aus meiner Sicht lobenswert. “Allgemeine” Photoshop-Bücher gibt es genug.

Das Buch ist aufgeteilt in 7 Kapitel.

  1. Farbstimmungen
  2. Analoge Fotos simulieren
  3. Filmlooks
  4. Comiclooks und Pop-Art
  5. Porträtlooks
  6. Looks für Ganzkörperbilder
  7. Transportation

Die Qualität der gezeigten Effekte und Techniken variiert stark, ebenso wie die verwendeten Beispielbilder. Letztere wirken oft wie schnell zusammengesammelte Schnappschüsse, die auch nicht immer gut zum Look passen (bzw. umgekehrt). Um Welten besser sind die Bilder der Kapitel 5 und 6 – man sieht, wo der Autor seinen Schwerpunkt hat.

Ich empfehle deshalb vor allem die Looks dieser Kapitel. Hier finden sich (zumindest zum großen Teil) moderne, angesagte Styles und Bildeffekte. Da ist auch für Profis das ein oder andere dabei, was das Buch für mich besonders macht. Ich habe natürlich nicht alle Effekte probiert, aber die Beschreibungen scheinen gut verständlich zu sein und zum Ergebnis zu führen. Leider fehlen meist Hinweise darauf, wie man die Effekte variieren und abwandeln kann. Auch wäre an einigen Stellen der Hinweis sinnvoll, welche Bilder sich für was und warum besser oder schlechter eignen. Das fiel mir zum Beispiel bei einem Effekt mit einer Bildüberlagerung auf. Hier ist der Leser selbst gefragt, was viel Experimentieren und Vorkenntnisse voraussetzt.
Leider wieder einmal bemängeln muß ich, das die Konzepte “Nondestruktivität” und “Speicheroptimierung” bei den Workshops nicht konsequent Anwendung finden. Vieles geht in Photoshop eleganter und an eben diesen Konzepten orientiert. Gebrauch gemacht wird davon aber zu wenig. Leider ist das Ein Vorwurf, den man fast jeder aktuellen Publikation zu Photoshop vorwerfen kann.

Hier hat mich das Buch dazu inspiriert, einen der beschriebenen Styles mal etwas anders einzusetzen.
Leider fordert der Autor den Leser nicht zu solchen Experimenten heraus und gibt ihm auch wenig Anhaltspunkte. Ohne umfassende Vorkenntnisse wird’s schwer.

Fazit

Empfehlen mit Einschränkungen kann ich das Buch insgesamt zwei Zielgruppen:

  • Profis, die Photoshop gut bedienen können und über Experimentierfreude verfügen, werde hier ein paar interessante Looks finden. Viele andere Looks sind für diese Zielgruppe zwar gar nicht interessant oder schlicht zu “billig” umgesetzt. Aber die interessanten Effekte fand ich dafür bisher noch nirgends anders in dieser Weise.
  • Einsteiger, die grundlegende Kenntnisse in Photoshop haben und Umsetzungen vieler bekannter und oft genutzer Effekte suchen (z.B. Dragan-Effekt, Matrix- oder 300-Look). Diese Leser müssen aber damit leben, daß die gezeigten Lösungen eben dieser Styles oft eher oberflächlich sind und wenig professionell wirken. Hier muß jeder selbst entscheiden, was seinem Geschmack entspricht.
Als Gesamtwertung sind für “Amazing Photoshop Styles”* leider “nur” 5 Blitze als Wertung drin.
Das ich das Buch trotzdem unter Umständen sehr empfehle, ist im Text erklärt.

1 Kommentar zu „Buchrezension: “Amazing Photoshop Styles”“

  1. Pingback: Rezension: “Die Bildlooks der Profis” von Domquichotte

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