Pocket Wizard FlexTT5 – Fauler Zauber?

Auf Grund der Länge des Artikels zum Pocket Wizard FlexTT5-Test haben (der andere) Michael und ich beschlossen, ihn als mehrteiligen “Cross-Site-Beitrag” umzusetzen.

Die Teile 1, 2 und 3 findet Ihr auf Fotografr.de, die Teile 4 und 5 hier.

____________________________________________________________________

Reichweite und Störanfälligkeit

Ich werde auch hier nicht zum theoretischen Ansatz verfallen. Wir haben ein paar praxisrelevante Test zur Reichweite und zur Störanfälligkeit gemacht.
Mit Störanfälligkeit meine ich, wie gut das Auslösesignal mit Hindernissen klarkommt. Mein Assistent stellte sich hinter eine leichte Holz-/Glastür und eine Feuerschutztür und konnte den Blitz (einen Porty) noch problemlos auslösen.
Ging er dann noch eine Treppe höher, war das Auslösen nicht mehr zuverlässig.
Erstaunlicherweise schafften sowohl der Elinchrom Skyport als auch der Hensel Strobe Wizard Plus bessere Ergebnisse. Auch auf der Treppe lösten sie noch zuverlässig aus.

Beim reinen Reichweitentest überzeugten die FlexTT5 dafür völlig (und das sogar mit einem als Störquelle verschrieenen Speedlite 580EXII). Etwa 80 bis 85 Meter waren auch mit E-TTL machbar. Wie weit das in der Praxis ist, zeigen folgende beiden Bilder. Ich denke, mehr Reichweite dürfte man nur sehr selten benötigen (z.B. als professioneller Sportfotograf mit Supertele-Optiken).

Dieses Making of-Bild zeigt meine Position relativ zum Model bei maximaler Reichweite des FlexTT5 mit E-TTL. Um das Suchbild zu erleichtern, habe ich den Pfeil eingefügt.
Dieses Making of-Bild zeigt meine Position relativ zum Model bei maximaler Reichweite des FlexTT5 mit E-TTL. Um das Suchbild zu erleichtern, habe ich den Pfeil eingefügt.

Hier das Bild, daß ich vom Model gemacht habe. Wie man sieht, hat der Blitz dabei ausgelöst. Verwendet habe ich eine 200 mm Brennweite mit einem 1,4fach-Konverter (=280 mm Brennweite) an einer Canon EOS 40D (Crop-Faktor 1,6).
Hier das Bild, daß ich vom Model gemacht habe. Wie man sieht, hat der Blitz dabei ausgelöst. Verwendet habe ich eine 200 mm Brennweite mit einem 1,4fach-Konverter (=280 mm Brennweite) an einer Canon EOS 40D (Crop-Faktor 1,6).

Idealerweise hätten wir das ganze noch mit einem Studioblitz getestet. Um ehrlich zu sein fehlte dafür aber irgendwie die Motivation. Die erzielten Ergebnisse waren derart gut, daß ich mir kaum vorstellen kann, dass mehr Reichweite jemals benötigt wird.

Wer es bisher noch nicht bermerkt hatte, weiß es jetzt: Ich bin Pragmatiker.

Fazit

In diesem Artikel bin ich nicht auf die E-TTL-Fähigkeiten der PocketWizard FlexTT5 eingegangen. Benötigt man diese Automatik über Funk, gibt es derzeit schlicht keine andere Alternative.

Möchte man allerdings „lediglich“ Funkauslöser, ist die Entscheidung nicht ganz so einfach.
Die Verarbeitung der Geräte ist nicht perfekt, manche Details und besonders die Software und Konfiguration wirken noch (teilweise sehr) unausgereift.
Die Reichweite hingegen ist sehr gut, zumindest solange sich nicht zu viele Hindernisse im Weg befinden. Ob die FlexTT5 in diesem Punkt eine Alternative zu den einfacheren, aber etwa gleich teuren PocketWizard PlusII sind, muß man wohl selbst testen.

Für die meisten Photographen dürfte die Entscheidung für oder gegen die FlexTT5 am Studioblitz auf folgende Frage hinauslaufen: Sind die neuen Funktionen (Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang, HyperSync) den durchaus stolzen Preis von ca. 250 Euro pro Gerät wert?
Diese Frage kann ich abschliessend nicht allgemeingültig beantworten, hoffe aber, das Material für eine individuelle Enscheidungsfindung geliefert zu haben.

Ganz subjektiv und für mich selbst würde ich die Frage, wenn auch knapp, mit „nein“ beantworten. Vor allem die sehr komplizierte Handhabung im Detail, die kleinen Verarbeitungsmängel und die guten, aber nicht niederschmetternden Ergebnisse mit HyperSync im Verhältnis zu dem meiner Meinung nach sehr hohen Preis führen mich zu dieser Schlussfolgerung.
Ein spannendes Produkt ist es aber allemal – und das selbst ohne die E-TTL-Features!

6 Kommentare zu „Pocket Wizard FlexTT5 – Fauler Zauber?“

  1. Pingback: Licht(in)former » Pocket Wizard FlexTT5 – Praxistest Outdoor

  2. Pingback: Licht(in)former » Pocket Wizard FlexTT5 – Praxistest Outdoor

    1. Da zwei “Canon 430EX2” genutzt wurden, darf man davon ausgehen, daß es sich eher um HighSpeed-Sync handelt als um HyperSync – zwei grundsätzlich versch. Techniken.
      Offen ist zudem die Frage der Tageszeit bzw. der Umgebungshelligkeit.

      In meinem Test jedenfalls war die Helligkeit ziemlich maximal – heißer Sommertag eben. Aber genau da stossen ja die normalen Techniken an ihre Grenzen und kürzere Verschlusszeiten KOMBINIERT mit starken Blitzen wären nützlich.

  3. Moin,
    ein paar Kommentare….
    1. die Reichweite von mehr als 10m kann ich nur erreichen, wenn ich die AC-5 Shields überziehe.
    1DMK3 mit Stativ, OC-E3-Kabel und Shield, Blitz 580II
    2. Ein sehr tolles Feature ist die Funksteuerung vom Master aus.
    Besonders hier die Steuerung des M-Modus für alle Slave-Blitze.
    3. Selbst ein 270EX fungiert als Slave auf einem TT5

    Ich bin voll zufrieden…. nach dem Erhalt der Shields 🙂

    Gruß
    Frank

  4. Was mich am meisten stört: So richtig kann ETTL nur genutzt werden, wenn auf dem Sender ein ETTL Master Flash aufgesteckt wird, also ein 580EX / EX II. Aber dieser Master scheint dann den Sender zu stören, denn mit Master geht bei mir fast gar nichts mehr.

    Es macht keinen Sinn ein Schield über den Master zu ziehen, da dann die Bedienelemente nicht mehr erreichbar sind. Und die ganze Konstruktion würde auch zuviel Gewicht auf den Plastik-Hotfoot des Senders geben. Einer der Feets ist mir schon abgebrochen.

    Was ich nicht ganz verstehe: Warum hat LPA die Wizards nicht zurück gerufen und sie so verbessert, dass sie das machen, was sie sollen?

    Habt ihr euch mal die ETTL Alternative von Radiopoppers angeschaut? Die soll ganz gut funktionieren.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*