Facebook, wir müssen reden…!

…über Kunst und Deine Regeln und so.

Du und ich, wir waren nie so richtig dicke Freunde. Daraus will ich gar keinen Hehl machen. Warum ich Dich nicht so richtig mögen kann, dafür fallen mir schon ein paar gute Gründe ein.

Danke, dass Du mich gerade wieder daran erinnert hast, dass einer davon Deine Zensurpolitik (bzw. das Fehlen dieser) war. Nein nein, Du hast Recht, es gibt Zensur bei Dir! Jede Menge! Was ich meine, ist das Fehlen einer sinnvollen POLITIK! Wir wissen ja bereits, dass Stefan Raab nackte Brüste (mit Nippeln) auf seiner FB-Page zeigen darf. Wir wissen auch, dass Gewalt fast immer total ok ist und das Stillen erst gezeigt werden darf, seit sich sehr, sehr, sehr viele Mütter zu einer Protestaktion entschlossen haben. Massiver Protest ist anscheinend das Einzige, was bei Dir zu Einsicht führt.
Was ich bisher noch nicht wußte ist, dass auch Portraits unter bestimmten Umständen irgendwie…böse sind.

So wurde ein von mir gemachtes Bild beim ohnehin schon schwer von Dir gegängelten Model Desty nun gelöscht (wegen Nacktheit :D, soweit ich hörte).
Ich weiß ja inzwischen sehr gut, dass Intoleranz in der Welt an der Tagesordnung ist und andere gern ihre Moralvorstellungen allen anderen überstülpen. Gegen so etwas möchten wir Künstler eigentlich ankämpfen – z.B., in dem man diesen Leuten den Spiegel vorhält. Schade, dass Du ganz offensichtlich zu diesen Leuten gehörst.

Ja, das Bild soll provozieren – und tut es auch.Viele finden es “eklig” und “abstoßend” oder “unanständig”. Diese Reaktion ist durchaus beabsichtigt und ich verlange auf keienn Fall, dass es jedem gefällt. Fakt ist aber auch: Das Bild widerspricht nicht Deinen Regeln, liebes Facebook. Es zeigt keine sexuelle Handlung, auch wenn es für manche so wirkt. Und schon gar keine sexuelle Ausbeutung. Was Desty da aus dem Mund läuft ist ganz simple, leckere Schlagsahne aus dem Penny nebenan. Das ist ja gerade der Knackpunkt: Wenn man etwas sexuelles darin sieht,  ist man den eigenen schmutzigen Gedanken und Fantasien zum Opfer gefallen. Ich finde das ok, ich wehre mich dagegen nicht. Ich hab nix gegen schmutzige Fantasien, die können ganz nett sein. Aber da gibt es ja auch andere Leute. Mußt Du die nun vor ihren eigenen Fantasien schützen?

Wer jetzt sagen möchte, wir müssen ja unsere Kinder vor diesem Schmutz schützen, der beschäftige sich bitte mal mit folgender Logik: Klein-Ingo sieht das Bild und rennt zur Mama: “Mama, wieso läuft der Frau da was aus dem Mund!?” Nun hat Mama die Möglichkeit, ihn entweder sexuell aufzuklären oder ganz einfach die Wahrheit zu sagen: “Die kleckert mit Essen. Das ist böse, Lebensmittel verschwendet man nicht!” Auch dann hatte das Bild einen sinnvollen Nutzen.
Wenn Ingo aber schreit “Ihhh, Mama, kuck mal, der läuft Sperma aus dem Mund!” ist jede Aufklärung und jeder Schutz ohnehin längst hinfällig. Ingo weiß sehr genau, wie Sex und seine Spielarten so geht.

Facebook, sag mir doch nochmal, wieso hast Du das Bild gleich wieder gelöscht?
Ah, ich verstehe, Du willst Dein Spiegelbild nicht sehen…

Der Beitrag darf gern geteilt und und weiterverbreitet werden!
Wie wir inzwischen wissen, reagiert FB auf Kritik ja nur in massiver Form… Auch wenn ich fürchte, dass das mit Kunst (allein schon dieses böse K-Wort!) in dieser Form nicht so gut klappen wird wie mit dem Stillen…oder den Homosexuellen…oder den Künstlernamen von Travestie-Darstellern…. MAN, wen hat FB noch nicht diskriminiert und gegängelt!?

© MiGel, www.MiGel-Photo.com

 

 

 

1 Kommentar zu „Facebook, wir müssen reden…!“

  1. Verstehe Facebook wer will – ich nicht. Was hier für eine Begründung angeführt wird, ist doch lächerlich. Wird in Zukunft auch mein Facebook-Foto gelöscht, weil man nackte Haut im Gesicht (oder etwas darunter) sieht!?
    Hier geht die Zensur eindeutig zuweit und in die falsche Richtung.

    Für mich ist das Foto weder “eklig” noch “abstoßend” noch “unanständig”, sondern interessant. Was natürlich die Fantasie jedes einzelnen angeht, da kann es natürlich auf verschiedene Arten verstanden werden. Das ist jedoch Sache eben jedes einzelnen.

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